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Goldene Aussichten für Löwe Lagergren
Schweden steht im Finale der EHF EURO 2022 / Für Dänemark geht es um Bronze / Island verpasst Platz 5
Eins steht nach dem ersten Tag der Finalrunde bei der Handball-Europameisterschaft in Ungarn und der Slowakei fest: Zumindest ein Löwe wird dieses Turnier mit einer Medaille beenden. Und womöglich wird es sogar eine goldene. Albin Lagergren steht mit Schweden im Endspiel. Nach einem packenden Halbfinale am Freitagabend vor 7236 Zuschauern in der imposanten Arena Budapest setzte sich der Vizeweltmeister in einer dramatischen Schlussphase mit 34:33 (17:14) gegen den amtierenden Olympiasieger Frankreich durch.
Damit kann sich Schweden am Sonntag zum insgesamt fünften Mal den Titel bei einer EM sichern. Und auch Niclas Kirkeløkke hat weiterhin die Chance, mit Edelmetall ins Kronauer Trainingszentrum zurückzukehren, auch wenn er sich mit den Dänen sicherlich mehr erhofft hatte. Doch die hoch gehandelten Skandinavier verloren im ersten Halbfinale des Abends gegen Titelverteidiger Spanien überraschend mit 25:29 (14:13) und spielen nun „nur“ um Platz drei. Die Isländer um Ymir Örn Gislason verpassten nach einer 33:34-Niederlage gegen Norwegen im Spiel um Platz fünf die direkte Qualifikation zur WM 2023.
Goldene Aussichten für Löwe Lagergren: 3/4 gegen den Olympiasieger
Endspurt bei der Handball-EM – und ein Löwentrio mittendrin. In Budapest stand Albin Lagergren stand für Schweden im Halbfinale gegen Frankreich auf der Platte. Niclas Kirkeløkke und Dänemark kämpften gegen Spanien um den Einzug ins Endspiel, und Ymir Örn Gislason wollte gemeinsam mit seinen Teamkollegen aus Island ein erfolgreiches Turnier mit Platz fünf und der damit verbundenen direkten Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2023 abschließen. Doch wirklich jubeln konnte nur einer der drei. Und das war Albin Lagergren. Er steht mit Schweden im Finale, nach einem wahren Handball-Krimi gegen Frankreich, bei dem den Gelb-Blauen in der letzten Minute fast noch die Führung aus der Hand geglitten wäre.
In der Neuauflage des WM-Halbfinales von 2021 erspielte sich das Team um den Löwen-Rückraum-Akteur eine 17:14-Halbzeitführung und baute diesen Vorsprung nach dem Wechsel auf fünf Tore aus. Doch Frankreich ließ sich davon nicht beeindrucken und konnte besonders durch die Einwechslung von Aymeric Minne im Angriff Akzente setzen. Schweden hielt dagegen, behauptete die Führung, auch dank Albin Lagergren. Mit einem starken Überzieher zum 32:29 oder intelligenten Anspielen machte der Linkshänder auf sich aufmerksam, verwandelte drei seiner vier Wurfversuche und stand weite Strecken des Spiels auf dem Feld. Eine Minute vor dem Ende lag der Vizeweltmeister mit zwei Treffern vorne (34:32), doch der Sieg war noch nicht sicher. Denn Schweden verlor gegen die offensive Deckung der Franzosen den Ball, Minne traf zum 34:33 und es folgte ein weiterer Ballverlust nach einem Schrittfehler. Doch Ex-Löwe Andreas Palicka hielt mit einer Parade nach einem Wurf von Ludovic Fabregas den Finaleinzug fest.
Wenn man als amtierender Weltmeister mit einem Plus von 30 Toren die Vorrunde abschließt und sich in der Hauptrunde vorzeitig für das Halbfinale qualifiziert, dann gilt man durchaus als heißer Titelanwärter. Doch für Dänemark reichte es nicht, den Schritt ins Finale zu machen. Lediglich 11 Tore gelangen dem Team von Ex-Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen in der zweiten Hälfte gegen den Titelverteidiger aus Spanien, dem es erfolgreich gelang, besonders nach der Pause das Angriffsspiel der Dänen erfolgreich zu unterbinden. Niclas Kirkeløkke, im abschließenden Hauptrundenspiel gegen Frankreich noch mit zehn Treffern erfolgreichster Torschütze der Partie, konnte sich im Halbfinale gegen die Iberer nicht präsentieren und beobachtete von außen, wie seine Mannschaft trotz Problemen im Angriff mit einer 14:13-Führung in die Pause ging. Doch danach kam Dänemark deutlich vom Finalkurs ab. Spanien übernahm das Zepter und führte nach 40 Minuten erstmals mit 17:16. Den Vorsprung gab der Titelverteidiger nicht mehr aus der Hand, auch dank des glänzend aufgelegten Keepers Gonzalo Perez de Vargas.
Goldene Aussichten für Löwe Lagergren: Finale gegen beharrliche Spanier
Damit kann Spanien am Sonntagabend zum dritten Mal in Folge (nach 2018 und 2020) Europameister werden, für Dänemark und Niclas Kirkeløkke geht es gegen Frankreich um Bronze. Live-Bilder gibt es im Livestream des ZDF, bei Eurosport im TV sowie auf sportdeutschland.tv.
Bevor am Freitagabend in der Budapester Arena die Tickets fürs Finale vergeben wurden, ging es im Spiel um Platz fünf um die direkte Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2023 in Polen und Schweden. Die Isländer um Ymir Örn Gislason, die noch am letzten Spieltag der Hauptrunde vom Halbfinale träumen durften, trafen auf Norwegen. Und für den Löwen-Kreisläufer kam es in dieser Partie zu einem unerfreulichem Déjà-vu – einem entscheidenden Gegentor in letzter Sekunde. Mit der Schluss-Sirene der Verlängerung markierte Ex-Löwe Harald Reinkind das 34:33 für Norwegen.
Dabei hatte Island zu Beginn der Extrazeit das Momentum auf seiner Seite. Bis zu Beginn der zweiten Halbzeit lag das Überraschungsteam des Turniers gegen den amtierenden EM-Dritten durchgängig zurück, kämpfte sich dann jedoch heran und zwang den Favoriten in die Verlängerung (27:27). Hier gelang Ymir auch gleich der Treffer zum 28:27 für Island. In den darauffolgenden Minuten entwickelte sich eine nervenaufreibende Partie mit dem etwas glücklicheren Ende für Norwegen 34:33 (27:27/16:12).
Damit beendet Island die EM auf Rang 6 und kann sich nun über zwei Play Off-Spiele für die Weltmeisterschaft qualifizieren. Auf wen Ymir Örn Gislason und Co. dann treffen, wird am Samstag in Budapest ausgelost.