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Groetzki träumt von Spanien
Heidelberg. Einfach mal abschalten, die Seele baumeln lassen. Patrick Groetzki, der Junioren-Weltmeister, das jugendliche Handball-Juwel der Rhein-Neckar Löwen, hat genau das getan. Er nutzte die Länderspielpause und legte am letzten Wochenende einen ausgedehnten „Boxenstopp“ ein. Gemeinsam mit seiner Freundin düste der 20_Jährige nach Hamburg. Drei Tage lang hieß es Händchen halten statt Bällchen verteilen, Stadtplan studieren statt Taktiktafel-Studium.
„Das war ein ganz entspannter Ausflug“, sagt der Linkshänder. Mittlerweile hat ihn der Alltagstrott zurück. Seit Montag ist das Kronauer Trainingszentrum wieder sein zweites Zuhause. Dort wird geschwitzt und geackert, analysiert und diskutiert. Und vor allem ein Name fällt immer wieder: Chambéry. Denn gegen die Franzosen, die heute um 19 Uhr in der Karlsruher Europahalle antreten, will man nichts dem Zufall überlassen. Jedes noch so kleine Detail wird generalstabsmäßig durchgeplant. Denn eines darf auf keinen Fall passieren: Ein Ausrutscher. Groetzki sagt: „Schon der Punktverlust gegen Kielce war unnötig und vermeidbar. Diesmal müssen wir wacher sein.“
Klare Worte, denen die Gelbhemden heute Abend Taten folgen lassen möchten. Und der jüngste im Kader ist sich sicher: „Falls wir die Sache konzentriert angehen und in der Abwehr gut stehen, kann das eine relativ klare Angelegenheit zu unseren Gunsten geben.“
Sein neuer Partner auf der rechten Flanke wird bekanntlich noch nicht mit dabei sein: Thomas Bruhn ist erst ab dem neuen Jahr für die Champions League einsatzberechtigt. In der Bundesliga ist das anders, hier wird der Däne wohl schon am Sonntag in Gummersbach anterten. Groetzki hat das neue Rudelmitglied jedenfalls bereits „beschnuppert“. Sein Eindruck ist positiv: „Thomas ist ein ganz sympathischer und lockerer Typ“, verrät der gebürtige Pforzheimer, „und auch spielerisch hat er viel drauf.“ Unterhalten wird sich momentan „auf einer Mischung aus Deutsch und Englisch“, lacht Groetzki. Hört sich nach jeder Menge Spaß an.
Apropos Spaß, den hat Groetzki auch in der Bundesliga. Doch einen Rentenvertrag wird er bei den Löwen wohl nie unterschreiben. Die große, weite Handballwelt scheint ihn magisch anzuziehen. Genauer gesagt träumt der 1,89m Mann von der Liga ASOBAl, schwärmt überhaupt von Spanien. „Das ist ein tolles Land. Auch die Kultur und die Sprache interessieren mich sehr“, sagt er. Aber natürlich reizt ihn auch der sportliche Wettstreit: „Spanien und Deutschland haben die stärksten Ligen der Welt, deshalb würde ich mich auch dort gerne mal beweisen.“ Sein Vertrag bei den Löwen läuft noch bis Juni 2011 und Barcleona ist eine schöne Stadt…
Von Daniel Hund
05.11.2009