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GWD Minden schnuppert an der Sensation (Schaumburger Nachrichten)

Ach, wäre ein Handball-Spiel doch nach 45 Minuten zu Ende: 18:17 führte GWD Minden durch ein Tor von Dalibor Doder in der Partie gegen den verlustpunktfreien Tabellenführer Rhein-Neckar Löwen. Es sollte aber die erste und die letzte Führung für die Gastgeber bleiben. Der haushohe Favorit spielte seine Routine aus, nutzte eine kurze Mindener Schwächephase und schaukelte die Partie letztlich sicher mit 26:23 nach Hause.

Handball (uk). GWD hielt vor der Pause sehr gut mit, stand in Deckung ordentlich. Die mit etlichen Starts gespickten Gäste waren nicht so überlegen, wie vielleicht zu befürchten war. „Wir haben in der Abwehr gutgestanden, hatten aber im Angriff einige Probleme“, sagte Löwen Coach Gudmundur Gudmundsson.“

Mit etwas mehr Glück, vor allem Aljoscha Schmidt haderte mit der einen oder anderen Schiedsrichterentscheidung, und besserer Chancenverwertung wäre zur Pause sogar eine Führung möglich gewesen. Beim 1:3 (9.) zogen die Gäste erstmals auf zwei Tore weg. Die Mindener blieben dran, Spielmacher Dalibor Doder zog die Fäden, war vor der Pause aber selbst nicht erfolgreich, sondern landete ein ums andere Mal in den Armen des Abwehrhünen Oliver Roggisch. Beim 7:10 (23.) erspielten sich die Gäste erstmals drei Tore Vorsprung. GWD knickte nicht ein, vergab durch Schmidt sogar noch einen Siebenmeter und zwei weitere gute Möglichkeiten. Man darf es ruhig so sagen: Die Rhein-Neckar Löwen retteten ein 13:11 in die Pause.

Sofort nach dem Wechsel war die magere Kulisse von knapp 1600 Zuschauern da, unterstützte den Außenseiter frenetisch. Nenad Bilbija verkürzte auf 12:13, es lief für GWD. Doder glich zum 16:16 aus (42.), der Favorit wankte. Als Doder GWD dann erstmals in Führung brachte, schien die Partie zu kippen. Bis zum 19:20 (50.) blieb GWD dran, dann traf Bilbija nur den Pfosten. In schwächeren drei Minuten verloren die Mindener das Spiel. „In der Abwehr haben wir zwei leichte Fehler gemacht“, haderte GWD-Coach Ulf Schefvert. Aleksandar Svitlica traf nur den Außenpfosten.

Die Gäste setzten sich auf 21:24 ab (53.). Als Schmidt in Überzahl eine weitere gute Chance vergab, zeichnete sich der Erfolg der Gäste ab. Die stark kämpfenden Mindener ließen jetzt die Köpfe hängen, der Gast machte durch die starken Andy Schmid Alexander Petersson und den vor der Pause überragenden Nationalspieler Uwe Gensheimer den Sack zu.

„Mir wäre zwei Punkte lieber, als all das Lob“, sagte Schefvert, der realistisch blieb und ob der einen oder anderen unglücklichen Szene nicht jammerte: „Glück muss man sich halt hart erarbeiten.“ Und das über die vollen 60 Minuten.

GWD Minden: Tesch 1, Svavarsson 3, Schmidt 3/1, Svitlica 4, Doder 5, Klesniks 3, Bilbija 4.