Veröffentlichung:

Hamburg hat Löwen im Griff

Mannheim. Die Handballer von Spitzenreiter HSV Hamburg nähern sich mit großen Schritten ihrem ersten deutschen Meistertitel: Das Team von Trainer Martin Schwalb gewann auch das Prestigeduell beim Tabellendritten Rhein-Neckar Löwen mit 31:27 (19: 14) und strotzt vor dem Schlussspurt vor Selbstvertrauen. Damit hat der HSV (54:6 Punkte) vier Spieltage vor dem Saisonende fünf Zähler Vorsprung auf Verfolger und Rekordmeister THW Kiel (49:11). Um ihre kleine Chance auf den Titel zu wahren, sollten die Kieler Zebras am heutigen Mittwoch im Auswärtsspiel beim SC Magdeburg punkten.

„Wir haben in der ersten Halbzeit zu viele Tore im Gegenstoß kassiert und fünf Tore gegen den HSV aufzuholen, ist schwer“, sagte Ólafur Stefánsson, der enttäuscht war, dass sein Team und er nach dem Erfolg in Montpellier vor eigenem Publikum nicht nachlegen konnten: „Wir waren noch nicht auf der Erde zurück.“

Generalprobe misslingt

Beim HSV trafen vor 11 482 Zuschauern in der SAP Arena Domagoj Duvnjak, Blazenko Lackovic sowie Hans Lindberg (alle 6) am besten. Grzegorz Tkaczyk (6) und Uwe Gensheimer (5/5) waren die erfolgreichsten Werfer der Gastgeber, die nach neun Siegen in den vorherigen zehn Bundesligapartien ihre erste Niederlage kassierten.

Damit misslang den noch titellosen Löwen auch die Generalprobe für das Final Four um den DHB-Pokal am Wochenende in Hamburg. Die Badener verpassten außerdem die Chancen, den dritten Tabellenplatz zu untermauern, der zur Teilnahme an der Champions League berechtigt. Im Duell der beiden deutschen Viertelfinalisten der Königsklasse stellten die Hamburger die Weichen für den zwölften Auswärtscoup in den letzten neun Minuten der ersten Halbzeit, als sie von 13:13 auf 19:14 davonzogen. Besonders der starke Rückraum mit Spielmacher Duvnjak und Lackovic stellte die unkonzentrierten Löwen vor Rätsel.

Auch nach dem Wechsel konnten sich die Norddeutschen auf den starken Ex-Nationaltorhüter Johannes Bitter verlassen und hielten den Vorsprung auf die zumindest kämpferisch überzeugenden Gastgeber konstant. Die Löwen kamen nie näher als auf vier Treffer heran. sid/hp

 04.05.2011