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Hauptsache gewonnen (RNZ)

Minden. (miwi) Die Vorarbeit für das Gipfeltreffen in einer Woche gegen den THW Kiel ist erledigt. Obwohl die Rhein-Neckar Löwen am Dienstagabend nur eine durchschnittliche Leistung zeigten, behielt der Tabellenführer der Handball-Bundesliga seine weiße Weste. Aufsteiger GWD Minden gefährdete die makellose Bilanz der Löwen nicht, die 26:23 (13:11) bei den Ostwestfalen siegten.

„Das war heute wohl unsere schlechteste Saisonleistung“, war Andy Schmid wie seine Teamkollegen mit dem Auftritt nicht zufrieden. Mit einem starken Schlussspurt sicherten sich die Löwen dennoch die beiden Punkte und offenbarten eine neue Qualität. „In den letzten vier Jahren hätten wir so ein Spiel verloren“, sagte Oliver Roggisch. Der Abwehrchef ist schon lange dabei und hat viele solcher Rückschläge mitgemacht.

Es war trotz des knappen Ausgangs in der Kampa-Halla eigentlich schon nach wenigen Minuten ersichtlich, dass die Löwen die Pflichtaufgabe erfolgreich würden hinter sich bringen. In der ersten Halbzeit waren die Gudmundsson-Schützlinge deutlich überlegen, allerdings agierten sie im Angriff zu sorglos, so dass sie sich nicht vorentscheidend absetzen konnten. „Unsere Leistung in der Offensive war nicht gut“, bemängelte Coach Gudmundur Gudmundsson, der vor 1680 Zuschauern unerwartet lange um den Sieg zittern musste. Eigentlich konstant führten die Löwen mit zwei Treffern. „Wir haben zu viele Bälle verloren und fünf, sechs freie Würfe vergeben“, sagte Flügelmann Patrick Groetzki.

Nach der Pause setzte sich der Trend der ersten 30 Minuten zunächst fort. Die Löwen zauberten nicht, blieben aber mit zwei Toren vorne. Erst nach 40 Minuten änderte sich das, plötzlich gelang GWD ein paar einfache Tore und beim 18:17 lagen sie zum ersten Mal in diesem Spiel vorne (46.). Gudmundsson hatte genug gesehen und legte die Grüne Karte auf den Zeitnehmertisch.

Die folgende Ansprache des Trainers fruchtete offensichtlich, denn fortan steigerten sich die Löwen auf dem Feld, die sich zudem auf die Reflexe von Niklas Landin verlassen konnte, der zwischenzeitlich zwischen die Pfosten gerückt war. Acht Minuten vor dem Ende führten die Badener mit 22:19 und brachten die Drei-Tore-Führung souverän über die Zeit. „Niklas hat wichtige Bälle gehalten“, lobte Schmid den Keeper, der zu einem Matchwinner wurde. Der Schweizer war mit acht Toren ein anderer.

GWD Minden: Persson, Vortmann – Klesniks (3), Doder (5), Bilbija (4) – Svitlica (4), Schmidt (3/1) – Svavarsson (3) – Südmeier, Torbrügge, Tesch (1), Oechsler, Fuchs, Antonewitsch, Freitag.
Rhein-Neckar-Löwen: Stojanovic, Landin (ab 42.) – Pettersson (5), Schmid (8/1), Ekdahl du Rietz – Groetzki (2), Gensheimer (8/3) – Myrhol (3)- Roggisch, Sesum, Isaias Guardiola , Steinhauser, Gedeon Guardiola, Bitz
Zuschauer: 1680 – Strafminuten: 4 / 10