Veröffentlichung:

Hausaufgaben vor der Brust, Höhepunkte im Hinterkopf

Kronau (öpf). Der Spagat der Rhein-Neckar-Löwen: Die Saisonhöhepunkte mit dem Final Four in Hamburg und dem Champions-League-Achtelfinale gegen BM Valladolid rücken näher, doch zunächst stehen zwei prosaische Hausaufgaben in der Bundesliga an. Am Sonntag (15 Uhr) gastiert Aufsteiger TSV Hannover-Burgdorf in der SAP-Arena, am Dienstag kommt der TSV Dormagen (20.15 Uhr) – zwei Mannschaften, die um den Klassenerhalt kämpfen.

„Ganz klar, wir dürfen uns keinen Ausrutscher leisten, wenn wir unser Ziel, Platz drei, erreichen wollen. Wir haben den besseren Kader, aber wenn wir nicht bereit sind, den Preis für den Erfolg zu bezahlen, geraten wir in Gefahr“, sagte gestern Trainer Ola Lindgren. Der Coach verlangt von seiner Mannschaft sofort Aggressivität und ein hohes Tempo.

Oliver Roggisch hatte eine für ihn ganz ungewöhnliche Woche. Erstmals seit langer Zeit war er nicht bei der Nationalmannschaft, sondern blieb zu Hause bei seiner Klub-Mannschaft. Das hat ihm gut getan, wie er gestern herausstrich. „Wir haben die Zeit optimal genutzt, etwas im Kraftbereich getan und auch mal einen Lauf gemacht. Dazu kommt man in den englischen Wochen sonst nicht“, erklärte der Abwehrchef. Nach der Europameisterschaft präsentierte sich die Abwehr der Löwen in besserer Form als noch im alten Jahr. „Wir haben im Training den Fokus auf die Abwehr gelegt. Das Spiel Torhüter – Abwehr ist besser und konstanter geworden, vorher hatten wir da verschiedene Meinungen, Ola hat als Moderator eingegriffen. Die Mannschaft ist auf einem sehr guten Weg“, berichtete Roggisch. Uwe Gensheimer war die ganze Woche krank, Grzegorz Tkaczyk hat eine Leistenverletzung.

Löwen-Marketingexperte David Szlezak hat zur TSV Hannover-Burgdorf eine ganz besondere Beziehung. In der vergangenen Saison half er noch mit, den Aufstieg perfekt zu machen, der Österreicher war also auch dabei, als Hannover-Burgdorf die TSG Friesenheim in allerletzter Sekunde im Relegationsspiel aus der schon fast fest gebuchten Bundesliga warf. Die Mannschaft hat sich seitdem gravierend verändert, in dem Team stehen neun Neuzugänge. „Das ist eine relativ alte Mannschaft, die ihre Punkte zu Hause holt. Ich persönlich denke, dass sie den Klassenerhalt schafft“, meinte der frühere Rechtsaußen. Für Trainer Frank Carstens hat sich das Abenteuer Bundesliga schon gelohnt, der Coach wechselt nach der Saison zum SC Magdeburg. „Ich glaube, sie werden es aber professionell zu Ende bringen“, unterstrich Szlezak.

 19.03.2010