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Herber Rückschlag in Lemgo

Löwen verlieren Neustart in die LIQUI MOLY Handball-Bundesliga am Ende deutlich

Herber Rückschlag in Lemgo: Die Rhein-Neckar Löwen verlieren nach der EM-Pause auch den Neustart in die LIQUI MOLY Handball-Bundesliga. Beim TBV Lemgo Lippe setzt es am Sonntag ein 25:33 (16:15), das jede Menge Verbesserungsbedarf aufzeigt und den Löwen viel Arbeit mit auf die Reise ins polnische Zabrze gibt. Dort geht es am Dienstag weiter mit dem ersten Hauptrundenspiel in der European League.

Die Löwen starten mit Mikael Appelgren im Tor, Olle Forsell Schefvert und Jannik Kohlbacher im Innenblock – und mit dem 0:1 durch Spielmacher Juri Knorr (1.). Danach übernimmt einmal mehr Niclas Kirkeløkke das Kommando. Der EM-Silber-Medaillengewinner netzt viermal in knapp vier Minuten (3:5, 7.). Auch auf der Gegenseite ist es ein dänischer Halbspieler, der dem Angriff seines Teams den Stempel aufdrückt. Emil Laerke schließt dreimal erfolgreich ab (6:7, 10.).

Nach Laerkes vorerst letztem Treffer setzen sich die Löwen Zug um Zug ab. Torwart, Abwehr, Tempospiel: Das ist der alte neue Löwen-Dreiklang, der den Express ins Rollen bringt. Jannik Kohlbacher spielt hierbei eine Schlüsselrolle, genauso wie Neuzugang Tobias Reichmann. Beim 8:13 sind die Männer in Gelb fünf Tore weg (20.). Lemgo lässt sich davon nicht verunsichern. Im Gegenteil.

Herber Rückschlag in Lemgo: Löwen verspielen 5-Tore-Führung

Geduldig suchen die Lipper die Schwachstellen in der Löwen-Abwehr, ziehen Siebenmeter um Siebenmeter – und haben hinten mit Finn Zecher einen immer besser werdenden Rückhalt. Ein 5:1-Lauf Lemgos bringt beim 13:14 den Anschlusstreffer (26.). In die Pause geht es mit einem 15:16, einer komplett offenen Partie und zwei Mannschaften, die sich nach entgegengesetzten Wellenbewegungen auf Augenhöhe befinden.

EM-Überflieger Lukas Hutecek markiert nach Wiederbeginn den Ausgleich (16:16, 31.). Es ist der erste seit dem 3:3 in Minute fünf. Das 17:16 durch Tim Suton bringt die allererste Führung für die Ostwestfalen (33.). Jetzt müssen die Löwen Zähne zeigen. Lemgo hat Blut geleckt, die gefürchtete Härte in der Abwehr gefunden. Cool, wie David Móré einen feinen Knorr-Pass verwertet zum 18:18 (37.).

Jon Lindenchrone verwirft, Niels Versteijnen macht das 20:18, Sebastian Hinze nimmt seine vorletzte Auszeit (39.). Über die Lautsprecher dröhnt Karnevalsmusik. Nerven bewahren, Löwen! Philipp Ahouansou scheitert an Teufelskerl Zecher (40.). Appelgren fängt den nächsten TBV-Wurf mit einer Hand. Auch Kohlbacher kommt nicht an Zecher vorbei. Ein Nervenspiel ist es spätestens jetzt, und Leve Carstensen erhöht auf plus drei für die Gastgeber (21:18, 41.).

Herber Rückschlag in Lemgo: Zecher zieht den Stecker

Móré findet in Zecher seinen Meister (42.). Appelgren hält dagegen (43.). Versteijnen hat die Brechstange dabei (22:18, 44.). Dieser 4:0-Lauf Lemgos tut richtig weh. Zecher mit Parade Nummer 14 gegen Kirkeløkke verstärkt die Bedrohungslage. Nach Zerbes 23:18 drückt Sebastian Hinze zum letzten Mal den Auszeitknopf, lässt es mit dem siebten Feldspieler versuchen. Ballverlust Kohlbacher, Tor Zehnder: 24:18 steht jetzt auf der Anzeigetafel (46.). Zwei Löwen-Tore in 16 Minuten nach der Pause: Das ist zu wenig.

David Späth kommt, pariert direkt den ersten Wurf auf seine Kiste. Immerhin ein bisschen Hoffnung. Zecher nimmt sie wieder mit seiner 16. Glanztat, nähert sich damit der 50-Prozent-Marke. Andreas Holst hat Pech, trifft Holz (24:18, 48.). Nach dem nächsten Ballverlust trifft Zerbe ins leere Tor (25:18, 50.). Die Partie ist entschieden, der Rest nur noch Zahlenspielerei. Diese Niederlage zeigt, wie viel die Löwen in den nächsten Wochen an sich zu arbeiten haben. Es ist ein großer Berg, den diese Mannschaft besteigen muss.  

TBV Lemgo Lippe – Rhein-Neckar Löwen 33:25 (15:16)

Lemgo: Zecher (16 Paraden), Kastelic – Hutecek (4), Theilinger (1), Zehnder (5/4), Brosch, Battermann, Simak, Laerke (4), Schagen, Carstensen (4), Suton (5), Zerbe (3), Versteijnen (3), Petrovsky (2)

Löwen: Appelgren (9 Paraden), Späth (1 Parade) – Kirkeløkke (6), Plucnar, Knorr (6), Óskarsson, Móré (1), Ahouansou, Holst, Davidsson (1), Schefvert (1), Reichmann (4/1), Gislason, Lindenchrone (2), Zacharias, Kohlbacher (4)

Trainer: Florian Kehrmann – Sebastian Hinze

Schiedsrichter: Sascha Schmidt & Frederic Linker

Strafminuten: Zerbe (2), Theilinger (2), Petrovsky (2) – Gislason (2), Kirkeløkke (2)

Siebenmeter: 4/5 – 1/2

Vergebene / parierte Siebenmeter: Zecher hält gegen Reichmann (16.) – Zehnder scheitert an der Latte (33.)

Spielfilm: 0:1, 3:3, 3:5, 7:10, 8:11, 8:13, 10:14, 13:14, 15:16 (HZ), 17:16, 18:18, 25:18, 25:19, 26:19, 27:21, 29:23, 31:24, 33:25 (EN)