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Unter Zugzwang

Am Sonntag um 16.30 Uhr treffen TBV Lemgo Lippe und Rhein-Neckar Löwen aufeinander – beide sehnen sich nach einem Erfolgserlebnis in der LIQUI MOLY HBL

Unter Zugzwang: Am Sonntag um 16.30 Uhr treffen Lemgo und Löwen aufeinander - beide sehnen sich nach einem Erfolgserlebnis in der HBL.
David Móré setzt zum Wurf an.

Unter Zugzwang: Am Sonntag um 16.30 Uhr treffen in der Phoenix Contact Arena zwei Teams aufeinander, die heiß sind auf ein Erfolgserlebnis. Gastgeber TBV Lemgo Lippe wartet seit Ende November, der Gast aus Mannheim seit Anfang Dezember auf einen Bundesliga-Sieg. Man darf gespannt sein, wer besser mit dem Druck umgeht.

Klar ist: Am 21. Spieltag der LIQUI MOLY HBL geht es um mehr als einen Formtest. Mit jedem Spieltag bleibt weniger Zeit, die Saisonziele zu erreichen. Bei den Rhein-Neckar Löwen heißt das: Um die Qualifikation für die European League zu schaffen, müssen dringend Punkte her. Und Lemgo? Die Lipper sehen sich ganz sicher stärker als auf Platz 13, der aktuell zu Buche steht.

Im Hinspiel zeigten sich Lemgo und Löwen auf Augenhöhe, stand es nach 60 Minuten 34:34. Die EM-Pause haben beide Teams genutzt, sich intensiv und akribisch auf die Rückrunde vorzubereiten. Während man in Kronau in der Trainingshalle schuftete, absolvierten die Ostwestfalen gleich mehrere Testspiele, um sich fitzumachen für die zweite Saisonhälfte.  Allein der Start in die Pflichtspielphase hätte besser laufen können.

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Unter Zugzwang: Am Sonntag um 16.30 Uhr treffen Lemgo und Löwen aufeinander - beide sehnen sich nach einem Erfolgserlebnis in der HBL.
Juri Knorr im Hinspiel gegen Lemgo.

Die Löwen hatten im Pokal-Viertelfinale beim SC Magdeburg keine Chance. Lemgo hätte beim HC Erlangen in der Liga punkten können, musste aber mit einem Tor weniger als restlos bedienter Verlierer vom Feld gehen. Immerhin gibt es auf beiden Seiten positive Ansätze, mit denen man unter der Woche arbeiten konnte. „Im Vergleich zu unserem Ligaspiel in Magdeburg war das ein Fortschritt“, sagt Löwen-Trainer Sebastian Hinze im Vorfeld des Lemgo-Gastspiels.

Nicht nur die ersten 20 Minuten, sondern auch Einstellung und Einsatz über die gesamte Spielzeit hätten ihm gefallen, gab der Pokalsieger-Coach zu Protokoll. Auch die Verfassung von Juri Knorr macht ihm Hoffnung: Der Spielmacher habe nicht nur eine starke EM gespielt, sondern sich mit großer Lust auf Handball zurückgemeldet im Klub-Alltag. „Das ist die Hauptsache“, findet Sebastian Hinze, dem andere Personalien mehr Kopfzerbrechen bereiten.

In Lemgo weiter fehlen werden Halil Jaganjac, Uwe Gensheimer und Patrick Groetzki. Zudem mussten Olle Forsell Schefvert und Arnor Snaer Óskarsson mit dem Training aussetzen am Freitag. Die Lage bleibt anspruchsvoll. Sportlich betrachtet rechnet der Löwen-Trainer mit einer richtig schweren Aufgabe. Der TBV beherrsche das Spiel mit dem siebten Feldspieler ausgesprochen gut, verfüge über einen klug strukturierten Kader ohne echte Schwachstelle.

In Gang setzt sich die Löwen-Reisegruppe am Samstagmittag. Nach der Partie am Sonntagnachmittag geht es zurück ins Hotel, am Montagmittag dann weiter nach Dortmund, von wo man nach Polen fliegt. Dort steigt am Dienstag das Euro-League-Hauptrundenspiel bei Gornik Zabrze: der ganz normale Handball-Wahnsinn. Umso wichtiger wären die beiden Bundesliga-Punkte aus Lemgo – nicht zuletzt als „Reise-Proviant“.