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Heuberger testet Alternativen (BNN)

Beim letzten Auftritt der deutschen Nationalmannschaft in der Mannheimer SAP-Arena war Patrick Groetzki als Zuschauer in der Halle. „Die Stimmung war klasse. Das hat Spaß gemacht“, erinnert sich der Rechtsaußen der Rhein-Neckar Löwen an den 34:22-Erfolg der Auswahl des Deutschen Handball-Bundes (DHB) im Januar 2010 gegen Brasilien, bei dem Uwe Gensheimer mit zehn Treffern der überragende Spieler war. „Für Uwe ist es damals perfekt gelaufen“, sagt Groetzki, der heute Abend (20 Uhr/live in Eurosport) beim Test der DHB-Auswahl zusammen mit seinem Löwen-Teamkollegen die deutsche Flügelzange bilden wird – Gensheimer auf der linken, Groetzki auf der rechten Außenbahn.

„Ich freue mich riesig darauf, endlich mein erstes Länderspiel in Mannheim zu spielen“, betont Groetzki, Juniorenweltmeister von 2009, der im Januar bei der EM in Serbien sein erstes Turnier mit dem A-Team absolvierte – unter der Anleitung von Bundestrainer Martin Heuberger, der die DHB-Junioren auch beim WM-Titelgewinn vor drei Jahren in Ägypten betreute. Auch der Nachfolger von Heiner Brand freut sich auf das heutige Duell mit dem EM-Dritten von 2010: „Das ist ein sehr guter Test für uns. Die spielstarken Isländer werden diese Partie mit voller Konzentration angehen, nur drei Wochen später steht für sie ja das Olympiaqualifikationsturnier auf dem Programm.“

Allerdings können weder Heuberger, noch Gudmundur Gudmundsson, sein Gegenüber auf der isländischen Trainerbank, ihre vermeintlich beste Formation aufbieten. Der DHB-Coach, der neben Holger Glandorf noch auf fünf weitere Leistungsträger verzichten muss, nutzt die Partie, um Perspektivspieler zu testen. Erstmals stehen Hendrik Pekeler (Bergischer HC) und Johannes Sellin (Füchse Berlin) im Aufgebot. Zudem feiern Steffen Weinhold, Stefan Kneer (beide TV Großwallstadt), Andreas Rojewski (SC Magdeburg) und Jens Bechtloff (TBV Lemgo) ihr Comeback.

Bei den Gästen fehlt Spielmacher Aron Palmarsson (THW Kiel) sowie Arnor Atlason und die Ex-Löwen Snorri Gudjonsson, Olafur Stefansson und Gudjon Valur Sigurdsson, die mit AG Kopenhagen in der dänischen Liga im Einsatz sind. „Als dieses Spiel vereinbart wurde, war das natürlich nicht geplant“, betont Gudmundsson, der in Personalunion auch die Rhein-Neckar Löwen trainiert, und fügt an: „Aber das gibt auch mir die Gelegenheit, junge Spieler zu testen.“

Der dritte Löwen-Profi in Heubergers Kader ist Oliver Roggisch. „Ich hoffe, dass die Halle voll sein wird. Ich denke, das wird ein schönes Spiel mit einer geilen Atmosphäre“, meint der Abwehrchef, der seinen Vertrag beim badischen Bundesligisten in der Vorwoche um ein Jahr verlängert hat.

Von Christof Bindschädel