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Neustart in Mannheim (Rheinpfalz)

Mannheim. Das Nahziel heißt Bosnien-Herzegowina, der Fernziel ist Spanien: Mit dem Test gegen Island heute (20 Uhr, SAP-Arena Mannheim) stimmt sich die deutsche Handball-Nationalmannschaft auf die WM-Qualifikationsspiele im Juni ein. Die Titelkämpfe steigen im Januar in Spanien.

Die deutsche Mannschaft hat in Serbien den (möglichen) Sprung ins Halbfinale verpasst, sie hat damit auch die Chance aus der Hand gegeben, bei den Olympischen Spielen in London mitzumischen. Dementsprechend turbulent waren die vergangenen Wochen.

Trainer Martin Heuberger, seit Sommer im Amt, hat die EM analysiert und erkannte im RHEINPFALZ-Redaktionsgespräch am Freitag durchaus positive Ansätze in Serbien. „Wir haben einen kleinen Schritt nach vorne gemacht. Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie lebt. Sie war eine Einheit”, betonte der Trainer. Folglich sah sich Heuberger auch nicht dazu gezwungen, zum großen personellen Rundumschlag auszuholen. Gegen Island, das nicht mit der besten Formation in Mannheim spielen kann, beginnt aber auf jeden Fall die Ära nach Pascal Hens. Der bisherige Kapitän hat nach der für ihn enttäuschenden EM die Konsequenzen gezogen und seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft erklärt. Lars Kaufmann und Sven-Sören Christophersen sind zunächst die beiden Anwärter auf die „Königsposition”. Wer neuer Kapitän wird, wollte Heuberger noch nicht verraten.

Erstmals dabei ist heute der talentierte Kreisläufer Hendrik Pekeler, der noch beim Bergischen HC spielt und in der kommenden Saison das Trikot des TBV Lemgo tragen wird. Weitere Neulinge sind Rechtsaußen Johannes Sellin von den Füchsen Berlin und Max Holst (TV Großwallstadt), den Heuberger gestern für den verletzten Jens Bechtloff (TBV Lemgo) nachnominierte. Andreas Rojewski vom SC Magdeburg hat bereits fünf Länderspiele. Er kommt heute zum Einsatz, da Holger Glandorf verletzt absagte.

Heimrecht haben heute die beiden Außenspieler der Rhein-Neckar- Löwen, Uwe Gensheimer und Patrick Groetzki, und Routinier Oliver Roggisch. Roggisch, der Abwehr-Stabilisator, gehörte 2007 zur Weltmeistermannschaft. Gensheimer hat gute Erinnerungen an das letzte Länderspiel in Mannheim: Im Januar des vergangenen Jahres sprang er noch auf den WM-Zug auf. Zehn Tore gegen Brasilien waren seine letzte Empfehlung. Deutschlands Handballer des Jahres 2011 spielt wieder eine exzellente Saison, am Freitag gelangen ihm im Bundesliga-Spiel gegen den SC Magdeburg acht Tore. Uwe Gensheimer ist in der Zukunft sicher einer der Eckpfeiler des deutschen Handballs.

„Es hat uns gewurmt, dass wir es in Serbien nicht geschafft haben. Wir setzen uns nun neue Ziele. Und wenn wir die Qualifikation geschafft haben, wollen wir bei der WM in Spanien angreifen”, unterstrich Bundestrainer Heuberger.

Und wie geht es weiter auf dem Weg in eine erfolgreichere Zukunft? Am Sonntag, 2. April, spielt Deutschland gegen Polen in Danzig, am Karfreitag, 6. April, trifft das Team in Herning auf Europameister Dänemark. Einen Tag später, am 7. April, stehen sich Dänemark und Deutschland dann in Flensburg erneut gegenüber.

Von Udo Schöpfer