Veröffentlichung:

Hoffentlich kein „One-Hit-Wonder“ (BNN)

Kronau/Östringen. Die Erleichterung nach der übersprungenen ersten Hürde im DHB-Pokal war im Lager der Rhein-Neckar Löwen nicht zu übersehen. „Das war die richtige Antwort“, sagte Manager Thorsten Storm zu dem 34:22(16:10)-Erfolg des zuvor in der Liga gestrauchelten badischen Handball-Bundesligisten als Gast des TV Großwallstadt. „Wir haben durch die Bank weg eine gute Leistung gezeigt, deshalb bin ich auch sehr zufrieden“, pflichtete Trainer Gudmundur Gudmundsson bei, dessen Schützlinge die überraschende 32:33-Pleite beim TSV Burgdorf zumindest teilweise vergessen machten.

Viel Zeit zu überschwänglichen Jubelfeiern blieb den Löwenprofis nach ihrem bärenstarken Auftritt in der Sporthalle Elsenfeld jedoch nicht. „Wir konzentrieren uns jetzt auf unsere neue Aufgabe“, sagte Gudmundsson, der mit seiner Mannschaft am Samstag (15 Uhr) den deutschen Rekordmeister THW Kiel im Kampf um Ligapunkte in der Mannheimer SAP-Arena empfängt. Und nach der Gala bei den Mainfranken gehen die Löwen selbstbewusst in das Prestigeduell gegen die Zebras aus dem hohen Norden. „Der Sieg gegen Großwallstadt sollte Auftrieb geben – wir sind alle heiß auf den THW“, bestätigte Spielmacher Andy Schmid, der erneut zu den Besten in Gudmundssons homogen auftretender Auswahl zählte.

Mann des Spiels war jedoch ein anderer – an alter Wirkungsstätte drehte Michael Müller so richtig auf. „Ich freue mich über seine Leistung“, betonte Coach Gudmundsson, „Michael hat ein super Spiel gemacht“. Nach dem Ausfall von Krzysztof Lijewski musste Müller im rechten Rückraum den Alleinunterhalter spielen und wartete mit einer abgeklärten und nahezu fehlerfreien Angriffsleistung auf. „Ich freue mich, dass ich der Mannschaft helfen konnte. Ich will einfach nur spielen“, meinte der stets gut gelaunte Franke und fügte an: „Ich denke, dass ich meine Chance ganz gut genutzt habe.“ Mit neun Treffern bei gerade einmal elf Versuchen stand für den Linkshänder letztlich eine Top-Quote zu Buche. „Ich hoffe natürlich, dass das kein One-Hit-Wonder war“, sagte der Ex-Nationalspieler schmunzelnd.

Diese Hoffnung haben freilich auch Müllers Teamkollegen sowie alle Löwen-Fans, schließlich droht Lijewski auch gegen den Rekordmeister auszufallen. Um aber einen ähnlichen Coup wie in der Vorwoche gegen den Titelverteidiger HSV Hamburg (33:29) zu landen, müssen bei den Badenern alle ihr Top-Niveau abrufen – so wie Müller in Großwallstadt.

Von Christof Bindschädel