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Im Zeichen des Abschieds

Löwen streben gegen den Bergischen HC ein positives Saisonfinale an

Der letzte Spieltag der Handball-Bundesliga steht ganz im Zeichen des Abschieds. Wenn am Samstag um 16:30 Uhr in der SAP Arena der Anwurf zur Partie der Rhein-Neckar Löwen gegen den Bergischen HC erfolgt, geben sieben Gelbhemden ihre letzte Vorstellung im Löwen-Dress. Und die Gäste aus Solingen/Wuppertal werden sich – zumindest für eine Saison – aus der Beletage verabschieden.

Keeper Henning Fritz, der künftig den Torwart-Nachwuchs des DHB trainiert, und Krzysztof Lijewski, den es ebenso wie Ivan Čupić und Karol Bielecki zum KS Kielce zieht, haben ihr Abschiedsspiel bereits absolviert, denn sie werden am Samstag nur verletzt zuschauen. Für Čupić und Bielecki geht es ebenso wie für Michael Müller (HSG Wetzlar), Róbert Gunnarsson (Paris HB) und Niklas Ruß (SG Leutershausen) darum, sich ein letztes Mal vor dem Mannheimer Publikum ordentlich zu präsentieren. Denn die Marschroute ist klar: Selbst wenn es sportlich um nichts mehr geht, Platz fünf ist für die Löwen ebenso sicher wie für den BHC der Abstieg, so will das Team von Trainer Guðmundur Guðmundsson nach dem 32:26 vor einer Woche in Hüttenberg die Spielzeit 2011/12 mit zwei Siegen beenden und mit einem positiven Gefühl in die Sommerpause gehen.

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Bergischer HC im Porträt: Ein neuer Anlauf kommt

Am vergangenen Mittwoch saßen Spieler, Trainer und Verantwortliche des Bergischen HC vor dem PC und schauten gebannt auf die Begegnung zwischen dem VfL Gummersbach und der HSG Wetzlar. Nur bei einer Niederlage der Hessen würden die Chancen den BHC auf den Klassenerhalt bestehen bleiben. Die Hoffnungen erfüllten sich nicht. Weil die Wetzlarer nach einem harten Kampf mit 25:24 siegten, hat das letzte Saisonspiel der Bergischen bei den Löwen nur noch statistischen Wert. Nach nur einem Jahr in der Bundesliga geht es für den Klub direkt wieder runter. Doch das soll nicht so bleiben, langfristig soll der BHC ein fester Bestandteil der Eliteliga bleiben.

Drei Spieltage vor dem Saisonende zogen die Verantwortlichen die Notbremse. Nach einer deutlichen 20:37-Niederlage bei der SG Flensburg-Handewitt wurde Trainer „ HaDe“ Schmitz beurlaubt. Mit einem Trainerwechsel wollte der Klub noch einmal frische Energien freisetzen, um den Klassenerhalt doch noch realisieren zu können. Jugendkoordinator Sebastian Hinze und BHC-Profi Kristoffer Kleven Moen sollten im Tandem dafür sorgen, das Saisonziel doch noch zu realisieren, doch schon vor dem letzten Auftritt war es nicht mehr zu erreichen. Entscheidend dafür war letztlich die bittere 22:30-Niederlage im letzten Heimspiel gegen den HBW Balingen-Weilstetten.

Insgesamt konnte der BHC im zweiten Teil der Saison nicht an die guten Leistungen der Hinserie anknüpfen. Mit famosen Auftritten mauserte sich der Klub aus dem Bergischen Land zur Überraschung der ersten Saisonhälfte. Und als das Team zum Beginn der Rückrunde beim TSV Hannover-Burgdorf gewann, hatte es sich bereits einen kleinen Vorsprung auf die Abstiegszone erspielt. Doch danach lief nicht mehr viel zusammen und bis zur Beurlaubung von Schmitz reichte es in zwölf Partien nur noch zu drei Zählern – zu wenig, um in der Liga zu bleiben.

Gegründet wurde der Bergische HC im Jahr 2006. Zuvor hatten die SG Solingen und der LTV Wuppertal einige Jahre erfolglos versucht, alleine zu einer festen Größe in der Bundesliga zu werden. Die SG spielte zwischen 2000 und 2002 zwar in der Eliteklasse, nach dem Abstieg reichte es für den Klub aber nicht mehr zur Rückkehr. Schließlich entschlossen sich die beiden Vereine aus dem Bergischen Land, die Kräfte zu bündeln. Mit Erfolg, wenn auch erst mit ein paar Jahren Verspätung.

Zunächst schien der BHC nämlich ein Abo auf die Plätze gebucht zu haben, die in der Zweiten Liga zwar von Klasse zeugen, aber am Ende nicht zum Aufstieg reichen. Das änderte sich erst im vergangenen Mai, als die Bergischen sich in einem dramatischen Finish die Meisterschaft und damit den Aufstieg sicherten. Am letzten Spieltag lag der BHC hinter dem TV Hüttenberg auf Rang zwei. Beim abstiegsbedrohten EHV Aue gewann der BHC zwar nach hartem Kampf mit 25:22, doch das reichte noch nicht für die Meisterschaft. Erst als die knappe 35:36-Niederlage der Hüttenberger in Saarlouis bekannt wurde, kannte der Jubel keine Grenzen mehr.

Jetzt wird es in der kommenden Saison einen neuen Anlauf geben, um den BHC in der Erstklassigkeit zu etablieren und der entscheidende Faktor auf dem Weg zurück soll Viktor Szilágyi werden. Der Österreicher kommt von der SG Flensburg-Handewitt ins Bergische Land und ist der neue Star. „Mit der Verpflichtung von Viktor Szilágyi ist uns definitiv ein Riesencoup gelungen“, jubelte Geschäftsführer Stefan Adam bei der Bekanntgabe des Wechsels. „Ich werde ab dem Sommer meinen Teil dazu beitragen, dass dieses zukunftsorientierte Handballprojekt auch weiterhin erfolgreich sein wird“, sagte der Österreicher, der sich trotz der Gefahr des Abstiegs für den Wechsel entschied.

Im Hinterkopf hatte Szilágyi sicher die Restchance auf den Klassenerhalt, doch daraus wurde nichts, so dass der Titelsammler zunächst durch die Hallen der Zweiten Liga tingeln muss, um sein neues Team in die Bundesliga zu führen.