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In der heißen Phase alles richtig gemacht (Lampertheimer Zeitung)

(br). Zweites Spiel, zweiter Sieg: Die Bundesliga-Handballer der Rhein-Neckar Löwen gewannen ihre Auswärtspartie vor 2505 Zuschauern am Samstagabend in der Kasseler Rothenbach-Halle beim MT Melsungen mit 26:23 (15:9) und haben damit weiter eine weiße Weste. „Wir wussten, dass es ein hartes Stück Arbeit werden würde. Aber die Mannschaft hat viel Leidenschaft gezeigt und die Punkte verdient geholt“, sagte Löwen-Coach Gudmundur Gudmundsson, der aber auch kritisierte: „In den ersten Minuten war unsere Abwehr nicht aggressiv genug.“

Melsungen erwischte den besseren Start, nutzte Schwächen in der Mannheimer Abwehr aus und zog auf 7:4 (11.) davon. Gudmundsson nahm daraufhin die Auszeit und stellte um: Bjarte Mryhol und Oliver Roggisch bildeten in der Abwehr fortan den Mittelblock, der Schweizer Andy Schmid agierte auf der Spielmacherposition. In der Folge fanden die Löwen besser in die Begegnung. Auch weil Torwart Goran Stojanovic nun auch auf Temperatur kam und einige Paraden zeigte. Melsungen leistete sich mehr Fehlwürfe und Ballverluste. Der junge Marius Steinhauser leitete mit zwei Treffern direkt nach der Auszeit endgültig die Wende ein. Die Löwen zogen ein Tempospiel der Extraklasse auf und verwandelten mit zehn Toren in Folge den anfänglichen Drei-Tore-Rückstand in eine komfortable 14:7-Führung (23.). Auch ein Torwartwechsel bei Melsungen – Per Sandström machte für Mikael Appelgren Platz – stoppte den Löwen-Express nicht. Die Mannheimer gingen mit einem Sechs-Tore-Vorsprung in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel zahlte sich die Hereinnahme von Appelgren für Melsungen aus. Die Nordhessen verkürzten zunächst durch drei schnelle Tore von Christian Hildebrand zum 12:15. Appelgren entschärfte danach Würfe von Alexander Petersson sowie Uwe Gensheimer – die Melsunger Aufholjagd ging weiter. Die Löwen lagen nach knapp einer Dreiviertelstunde Spielzeit nur noch mit 17:15 vorne, und fünf Minuten vor dem Ende erzielten die Nordhessen sogar den Anschlusstreffer zum 22:23 durch ihren starken Spielmacher Patrik Fahlgren. Doch Löwen-Neuzugang Kim Ekdahl du Rietz und zwei Tore von Gensheimer sorgten für die Entscheidung. Letztlich durfte Gudmundsson nach dem 26:23 durchatmen: „Wir haben es zum Schluss noch einmal ein wenig spannend gemacht, aber die Mannschaft hat in der entscheidenden Phase die richtigen Entscheidungen getroffen.“

Manager Thorsten Storm zeigte sich von dem Auftritt seiner Löwen positiv überrascht: „Nach der kurzen Vorbereitung ist es schön zu sehen, dass wir schon in dieser frühen Phase eine so gute Defensivleistung abliefern können.“ Abwehrchef Oliver Roggisch befand: „Wir haben nach unseren Schwächephasen schnell wieder ins Spiel gefunden, der Sieg ist verdient. Nun freuen wir uns auf unser erstes Heimspiel in dieser Saison.“ Bereits am Mittwoch empfangen die Löwen in der SAP Arena den TuS Nettelstedt-Lübbecke, der seine ersten beiden Spiele ebenfalls gewonnen hat und am Samstagabend die Ligatabelle mit 4:0-Punkten anführte. Anwurf des Spitzenspiels ist um 20.15 Uhr.

Rhein-Neckar Löwen: Stojanovic, Landin-Jacobsen (ab 52.); Steinhauser (6), Gensheimer (6/3), Petersson (4), Ekdahl du Rietz (4), Sesum (3), Schmid (2), Myrhol (1), G. Guardiola, Roggisch, I. Guardiola, Bitz, Gerlich.