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„In der SAP ARENA kennen wir jeden Winkel“

Bei den Löwen Uwe Gensheimer, Michael Müller und Oliver Roggisch herrscht Vorfreude auf das Länderspiel am Mittwoch in Mannheim gegen Brasilien

Die heiße Phase der Vorbereitung auf die Europameisterschaft in Österreich (19. bis 31. Januar 2010) hat längst begonnen. Am Mittwoch steht nun die EM-Generalprobe an. Dann trifft die DHB-Auswahl in der Mannheimer SAP ARENA auf Brasilien. Anwurf ist um 20:15 Uhr. Wir sprachen zuvor mit Oliver Roggisch, dem Abwehrchef der deutschen Nationalmannschaft und der Rhein-Neckar Löwen, der erst vor kurzem seinen Vertrag bei den Badenern um zwei weitere Jahre bis 2012 verlängert hat.

Nach den Weltmeisterschaften 2005 in Tunesien, 2007 in Deutschland und 2009 in Kroatien sowie den Europameisterschaften 2006 in der Schweiz und 2008 in Norwegen und Olympia 2008 in Peking ist die EM in Österreich Dein siebtes großes Turnier. Wie fühlt sich das an?

Sicherlich ist man vor seinem ersten großen Turnier nervöser. Aber ganz klar: Ich freu mich sehr darauf.

Wie heißen Deine EM-Favoriten, sind es die üblichen Verdächtigen oder kommt Frankreich und dann länger nichts?

Frankreich ist der Top-Favorit. Weil die Franzosen über die besten Einzelspieler verfügen. Danach wird es allerdings schwierig, folgen doch einige sehr gute Mannschaften.

Ehe sich der DHB-Tross Richtung Alpenrepublik in Bewegung setzt, steht in Deiner Heimspielstätte, der SAP ARENA, die EM-Generalprobe an: Dann trifft die Nationalmannschaft am 13. Januar in Mannheim auf Brasilien. Wie ist diese Mannschaft, die 2007 bei der WM Gegner der Deutschen im Eröffnungsspiel war, einzuschätzen?

Brasilien ist ein Gegner, den wir schlagen müssen. Schließlich wollen wir uns mit einem Sieg auch noch Selbstbewusstsein für den EM-Auftakt holen. Wir werden uns richtig reinhängen und sicherlich frischer sein als zuletzt bei den beiden Auftritten gegen Island.

Welche Aufschlüsse kann man nach diesem letzten Test vor der EM ziehen?

Nur noch wenige. Ich denke, Bundestrainer Heiner Brand hat sein Team für Österreich im Kopf. Es geht um ein Erfolgserlebnis und damit verbunden darum, vor allem Selbstvertrauen zu tanken.

Ist das Länderspiel in der SAP ARENA eine besondere Partie für dich?

Klar! Aber nicht nur für mich. Für die beiden anderen Löwen im DHB-Trikot, Uwe Gensheimer und Michael Müller, ebenso. In der SAP ARENA werden viele Freunde und die Familien sein, das ist unsere Heimspielstätte, da kennen wir jeden Winkel. Da freuen wir uns richtig drauf!

In Österreich heißt der erste Vorrundengegner Polen. Und Du triffst mit Sławomir Szmal und Karol Bielecki auf zwei Teamkollegen. Wie stark ist die Truppe von Trainer Bogdan Wenta?

Das ist ebenso wie wir eine Turniermannschaft, die sich während eines Wettbewerbs unglaublich steigern kann. Ich denke, wir werden uns auf Augenhöhe begegnen und die Tagesform wird entscheiden. Keine Frage, das wird keine leichte Aufgabe, die Polen haben mit Kasa Szmal einen sehr guten Keeper im Tor und im Rückraum richtige „Schränke“.

Wie schätzt Du die restlichen Rivalen in der Vorrunde ein? Neben den seit September von Noka Serdarušić gecoachten Slowenen kommt es auch zu einem Aufeinandertreffen mit Schweden, das von Löwen-Trainer Ola Lindgren angeführt wird.

Die Slowenen dürfen wir auf keinen Fall unterschätzen. Da merkt man schon deutlich die Handschrift von Noka Serdarušić. Aber bei dieser EM gibt es keine leichten Gegner. Auch die Schweden werden ein harter Brocken sein. Sicherlich kennt Ola Lindgren die Spieler aus der Bundesliga sehr gut, das könnte ein Vorteil sein. Aber umgekehrt wollen die Spieler, die unter ihm in der Liga trainieren oder schon trainiert haben, sich gegen den Coach oder Ex-Coach gut präsentieren. Also wäre dieser Vorteil wieder aufgehoben.

Was ist für die DHB-Auswahl bei dieser EM im deutschen Nachbarland drin?

Es geht darum, die Vorrunde gut, wenn möglich als Gruppensieger zu überstehen. Dann ist einiges drin. Allerdings denken wir zunächst Schritt für Schritt und von Spiel zu Spiel.