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Islands Löwe Guðmundur Guðmundsson: „Daheim vermisst mich niemand”

Mit 8:0-Punkten sind die Isländer bislang durch die Vorrunde gerauscht. Das ist nicht zuletzt auch das Verdienst ihres Trainers Guðmundur Guðmundsson. Entsprechend hoch sind die Erwartungen. Nach Olympiasilber 2008 und WM-Bronze 2010 soll nach der verpassten WM 2009 in Kroatien jetzt endlich auch die erste WM-Medaille her. Das HM sprach mit Guðmundsson, der auch die Rhein-Neckar Löwen trainiert, vor dem abschließenden Vorrundenmatch gegen Norwegen (Donnerstag, 19.10 Uhr).

HM: Glückwunsch zum vorzeitigen Erreichen der Hauptrunde. Das letzte Vorrundenspiel gegen Norwegen hat damit bereits Hauptrundencharakter.

Guðmundsson: Das nächste Match, ohnehin ein wichtiges, hat damit noch einmal an Bedeutung gewonnen, weil beide Teams wissen, dass die Punkte bereits für die Hauptrunde zählen werden. Und das wird eine schwere Aufgabe, weil wir auf einen Gegner treffen werden, der im Angriff sehr organisiert spielt, und der aus einer starken Abwehr mit Gegenstößen operiert.

HM: Dennoch: Nach der bisher gezeigten Leistung in der Vorrunde mit vier Siegen in vier Spielen gehört Ihr Team doch zweifellos zu den Medaillenkandidaten dieser WM, oder?

Guðmundsson: (lacht) Natürlich haben wir uns mannschaftsintern unsere Ziele gesetzt, die wir bei dieser WM erreichen wollen. Ich habe gesagt, dass wir um die Medaillen spielen wollen. Und das Team teilt das. Die Qualifikation zur Zwischenrunde war da allerdings nur ein erster Schritt. Der zweite Schritt ist nun, mit so vielen Punkten wie möglich zur Hauptrunde nach Jönköping zu fahren. Und dann sehen wir dort weiter.

HM: Sie sind ja nicht nur Coach der isländischen Auswahl, sondern trainieren auch noch die Rhein-Neckar Löwen. Wer vertritt Sie denn daheim?

Guðmundsson: Zur Zeit gibt es da nicht viel zu vertreten, da die meisten Spieler ja bei der WM sind. Zudem ist der eine oder andere Akteur verletzt. Henning Fritz absolviert ein entsprechendes Torwarttraining, und die zwei, drei anderen Spieler halten sich entsprechend fit. Daheim, da bin ich sicher, vermisst mich niemand.

Von Arnulf Beckmann

HM – Das Handball-Magazin, 19.01.2011