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Kampf und Kleinigkeiten

Pokal-Halbfinale zwischen den Löwen und Magdeburg ist ein Duell auf Augenhöhe

Noch eine Trainingseinheit liegt zwischen den Rhein-Neckar Löwen und dem Halbfinale um den DHB-Pokal: Am Freitag schuften die Jungs von Nikolaj Jacobsen in einer Hamburger Sporthalle, schnuppern schon einmal norddeutsche Luft. Am Samstag um 15.15 Uhr steht dann der Kracher in der Barclaycard Arena auf dem Programm. Im ersten Halbfinale des REWE Final Four bekommt es der zweifache Deutsche Meister mit dem zweifachen Pokalsieger SC Magdeburg zu tun.

Die Experten sind sich einig: Auf die 13 000 Zuschauer wartet mit dem Duell Gelb-Blau gegen Grün-Rot das vorweggenommene Finale. Während die Löwen über die gesamte Saison die größte Konstanz und Souveränität auf die Platte brachten, stellen die Magdeburger die Mannschaft der Stunde. Ein Kopf-an-Kopf-Rennen wird erwartet. Eines, das vermutlich über den Kampf und die berühmten Kleinigkeiten entschieden wird. Ein Match, das alle Beteiligten elektrisiert. So sagte Kim Ekdahl Du Rietz, der erst im März sein überraschendes Comeback bei den Löwen feierte: „Ich freue mich auf die Teilnahme am REWE Final Four, so wie in den vergangenen Jahren. Es ist ein sensationelles Wochenende.“ Mit Blick auf die glück- und erfolglose Historie des Clubs beim Hamburger Finalturnier fand das Rückraum-Ass klare Worte: „Der Pokalsieg wäre eine große Belohnung für uns, nicht nur für die Mannschaft, sondern auch für unsere Fans, die ja schon ein paar Jahre länger als ich nach Hamburg fahren.“

Vier der vergangenen fünf Duelle gingen an die Löwen

Klar ist: Auf die Leistung des schwedischen Superstars wird es am Samstag ankommen – genauso wie auf die des restlichen Teams. Gegen die bärenstarken Magdeburger brauchen möglichst alle Löwen einen Sahnetag. Nur dann besteht die Chance auf den Finaleinzug. Wer im Falle eines Sieges über den SCM dann am Sonntag um 15.15 Uhr (live in der ARD) Löwen-Gegner wird, entscheidet sich im zweiten Halbfinale. Dort trifft um 18 Uhr die TSV Hannover-Burgdorf auf die HSG Wetzlar. Die Partie ist ebenfalls im Free-TV zu sehen, Sky Sport News HD überträgt live. Für die Löwen spricht die jüngste Bilanz im direkten Vergleich mit den Bördeländern. Vier der vergangenen fünf Duelle gingen an die Truppe von Nikolaj Jacobsen, darunter auch das jüngste Gastspiel in Magdeburg in der Liga (32:29). In 35 Aufeinandertreffen ging der Deutsche Meister 25 Mal als Sieger vom Platz, achtmal setzte sich die aktuell von Bennet Wiegert trainierte Mannschaft aus der Hansestadt durch. Das Problem bei diesen aus Löwensicht erfreulichen Zahlen: Aktuell bekommt man es mit einem SCM-Team zu tun, das am absoluten Limit spielt und über eine vorzügliche Qualität in allen Mannschaftsteilen verfügt.

Zuspruch erfahren die Gelbhemden unter anderem von Dominik Klein. Der als Experte tätige Linksaußen, der seine Karriere derzeit beim französischen Top-Klub HBC Nantes ausklingen lässt und mit dem Team vor seinem eigenen Finalturnier Ende Mai in Köln steht, sagte mit Blick auf das erste Halbfinale in Hamburg: „Da eine Prognose abzugeben ist wirklich schwer. Aber ich denke, die Rhein-Neckar Löwen haben eine gute Chance, ihren Pokalfluch zu besiegen.“