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Kampf wie verrückt
INNSBRUCK (de). Das Veilchen unter dem rechten Auge blüht noch violett. „Aus dem Island-Spiel, das stört nicht“, sagt Oliver Roggisch. Was ihn stört, ist schlampige Abwehrarbeit. „Wir hatten keinen Biss, waren zu bequem und haben den Gegner unterschätzt“, meint der Abwehrchef nach der Partie gegen Brasilien, dem letzten EM-Test.
„So kann man gegen keine Mannschaft der Welt gewinnen“, fügt er an. Wohl wissend, dass er und seine Nebenleute das Potenzial haben, gegen jede Mannschaft der Welt zu gewinnen. „Dazu müssen wir uns aber hochkonzentriert zusammenfinden und eine vernünftige Abwehr spielen“, sagt der 2,02-m-Mann, der seinem siebten internationalen Turnierauftritt gelassener entgegensieht als dem ersten, aber mit „täglich wachsender Anspannung und Vorfreude“.
Die Abwehrwand, die sich eher ungern ins Geschehen am gegnerischen Kreis einschaltet, 2006 in der Schweiz aber ohne Fehlwurf acht Treffer markierte, weiß um die Schwere der Gruppe C mit Polen, Slowenien und Schweden als Hürden. Möglichst gut durchkommen, möglichst viele Punkte mit in die Hauptrunde nehmen, lautet das Ziel.
Gleich zum Beginn stehen er und das deutsche Team seinen Löwen-Kameraden Karol Bielecki und Torwart Slawomir Szmal gegenüber. Gegen „Kanonier“ Bielecki empfiehlt Roggisch einen vorgezogenen Abwehrmann, weil „Karol die 1:1-Deckung nicht besonders mag“. „Die Polen sind am ersten Tag auch noch nicht richtig eingespielt, aber das wird ein Kampf wie verrückt“, sagt Roggisch voraus.
Der 31-Jährige hat gerade seinen Vertrag bei den Löwen um zwei Jahre verlängert und kann sich durchaus vorstellen, in deren tollem Umfeld auch seine Karriere zu beenden.
18.01.2010