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Kampfstarke Rumpftruppe (BNN)

Rhein-Neckar Löwen kehren mit einen Unentschieden aus Magdeburg zurück

Magdeburg (miwi). Die Partie zwischen dem SC Magdeburg und den Rhein-Neckar Löwen war nicht hochklassig, sie glänzte auch nicht mit technischen Kabinettstückchen – und doch war sie für das Team von Trainer Gudmundur Gudmundsson ein Meilenstein. Das 20:20 (11:11) war nicht nur ein wichtiger Schritt auf dem Weg in die Champions League, sondern bewies auch die Charakterstärke des badischen Handball-Bundesligisten in dieser Saison. Bereits vor dem Spiel war klar, dass auf Seiten der Badener die letzten Aufrechten auf der Platte stehen würden, nachdem Oliver Roggisch mit einer Schiene am Knie nur in Zivil in der Bördelandhalle war.

Damit standen Gudmundsson nur noch 13 Spieler zur Verfügung, darunter mit Kevin Bitz, Nils Kretschmer und David Schmidt drei Talente, von denen Schmidt und Kretschmer gerade einmal viereinhalb Minuten Bundesliga-Erfahrung aufzuweisen hatten. In Magdeburg wurde es nicht mehr, weil der isländische Trainer bei dem engen Spielverlauf auf die bewährten Kräfte vertraute. „Ich bin unheimlich stolz auf die Mannschaft“, meinte Gudmundsson nach den 60 Minuten, in denen die Löwen mehrheitlich einem Rückstand hinterherliefen. Nur zu Beginn der zweiten Halbzeit bestand beim 12:11-Zwischenstand sogar die Chance, etwas weiter weg zu ziehen. Weil die Angriffsleistung jedoch nicht auf dem obersten Level war, mussten sich die Badener auf die Abwehr und Goran Stojanovic verlassen. Der Montenegriner im Tor der Löwen schwang sich zum besten Akteur auf. Er parierte 14 Bälle, darunter zwei Siebenmeter. „Ich freue mich, dass ich dem Team so helfen konnte“, sagte Stojanovic bescheiden. Ihm war die Freude aber anzumerken, dass er sich aus einem kleinen Leistungstal zu Beginn des Jahres herausgearbeitet hat.

In den letzten zehn Minuten liefen die Löwen ständig Gefahr, abgehängt zu werden, aber das ließ die Rumpftruppe – ohne Uwe Gensheimer, Ekdahl du Rietz, Steinhauser und eben Roggisch – nicht zu, sie stemmte sich gegen die Auswärtsniederlage. „Das macht mich als Trainer glücklich“, räumte Gudmundur Gudmundsson ein.

Ganz am Ende gab es sogar noch die Chance auf zwei Punkte. Der letzte Angriff war den Löwen vorbehalten. Bis drei Sekunden vor Schluss wartete Andy Schmid, dann warf er den Ball – an den Pfosten. Es war das insgesamt neunte Mal, dass die Löwen in dieser Begegnung Pfosten oder Latte trafen. Auch dem fehlenden Glück trotzte der Tabellenzweite und geht deshalb trotz eines Unentschiedens mit einem guten Gefühl in die Ligapause. Erst am 17. April sind die Löwen wieder in der SAP-Arena beim Heimspiel gegen den VfL Gummersbach gefordert.

SC Magdeburg: Rojewski 5, Kneer 3, Robert Weber 3, Schäpsmeier 3, Tönnesen 2/1, Grafenhorst 1, Jurecki 1, Landsberg 1, van Olphen 1.

Rhein-Neckar Löwen: Petersson 6, Sesum 4, Schmid 4/2, Groetzki 3, Myrhol 2, Sigurmannsson 1.