Veröffentlichung:

„Kann es mir gut vorstellen“

Heidelberg.AmSonntag herrscht mal wieder erhöhte Rutschgefahr in der SAP Arena. Alle erwarten einen Selbstläufer, eine Gala in zwei Akten von den Rhein-Neckar Löwen. Denn diesmal geht es nicht gegen einen dicken Brocken, diesmal wartet ein vermeintlich Kleiner, der früher mal der Größte war: Ex-Rekordmeister VfL Gummersbach kreuzt um17.30 Uhr im Ufo auf. Die Badener sind klarer Favorit. Was es nicht einfacher macht. Manager Thorsten Storm warnt: „Es ist wichtig, dass wir uns keinen Ausrutscher erlauben. Wir wollen uns weiter in der ’HSV-Verfolgergruppe’ halten.“ Auch Torhüter Henning Fritz (36), der nach RNZ-Informationen auch in der kommenden Saison im Löwen-Tor stehen wird, will nichts dem Zufall überlassen.

> Henning Fritz, am Sonntag geht es gegen den VfL Gummersbach. Ein Selbstläufer?

Mit Sicherheit nicht. In der Bundesliga darf keine Mannschaft unterschätzt werden. Und Gummersbach schon gar nicht. Das ist ein Gegner, der extrem unbequem spielen kann, das lässt sich auch an ihren bisherigen Ergebnissen ablesen. Zudem haben sie nichts zu verlieren.

> Hinter den Löwen liegen turbulente Monate. Unter anderem gab es auch einen Trainerwechsel. Wie würden Sie den aktuellen Leistungsstand der Mannschaft beschreiben?

Ich denke, dass wir einen Schritt nach vorne gemacht haben. Doch das lässt sich eben nicht immer an den Ergebnissen festmachen. Hier fällt mir zum Beispiel das Spiel in Hamburg ein: Dort waren wir das bessere Team, doch der HSV hatte das glücklichere Ende. Ähnlich lief es auch in unserem Champions-League-Heimspiel gegen Kiel. Und auch an unserem knappen Heimsieg gegen Celje sieht man die Fortschritte: Hier haben wir zwar nicht überragend gespielt, zum Schluss aber dafür genau die richtigen Entscheidungen getroffen.

> Über Ihre Zukunft wird derzeit viel spekuliert. Es heißt, dass Sie nach dieser Saison noch ein Jahr bei den Löwen hinten dran hängen werden…

Da ist noch nichts spruchreif.

> Zudem ist es kein Geheimnis, dass Sie es sich nach Ihrer aktiven Karriere vorstellen können, weiter im Löwen-Umfeld zu arbeiten…

Ja. Aber auch hier ist noch nichts spruchreif. Vorstellen kann ich mir das natürlich gut. Andererseits aber auch erst dann, wenn ich meine aktive Karriere beendet habe. Und wann das sein wird, ist fraglich: So lange ich diese Leistungen bringen kann, werde ich nicht aufhören.

> In dieser Saison kann man sich bei den Löwen nicht über die Torhüter-Leistungen beschweren, oder?

Kasa Szmal und ich bilden ein starkes Team. Wir ergänzen uns sehr gut. Außerdem wurden die Trainingsmöglichkeiten für uns in dieser Saison noch verbessert.

> Szmal geht nach dieser Saison, Goran Stojanoviv kommt. Was halten Sie von ihm?

Ich glaube, dass er jemand ist, der uns einen weiteren Schritt nach vorne bringen kann. Wobei die Situation in Gummersbach natürlich eine ganz andere ist.

> Mit Zarko Sesum kam ein neuer Spieler hinzu, der bislang keine große Rolle spielt. Wie beurteilen Sie ihn?

Zarko hat ein riesiges Potenzial. Unser Trainer führt ihn Schritt für Schritt heran. Er kann nicht nur hart werfen, er hat auch spielerisch eine ganze Menge drauf. An ihm werden wir zukünftig sicher noch viel Freude haben.

Von Daniel Hund

 10.12.2010