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Keine Entwarnung bei Löwen

Heidelberg. Rhein-Neckar Löwen gegen Wetzlar, Spitzenteam gegen Kellerkind. Die Rollen sind morgen um 15 Uhr (SAP Arena) klar verteilt. Jeder erwartet eine deutliche Angelegenheit, einen Sieg mit zehn Toren Differenz, Einbahnstraßen-Handball zwischen den Kreisen. So viel zur Theorie – Löwen-Trainer Gudmundur Gudmundsson beschäftigt sich lieber mit der Praxis: Der Isländer sichtete gestern reichlich Videomaterial, Beweismaterial für die Stärke des Gegners. Sein Fazit: „Wir bekommen es mit einer Mannschaft zu tun, die vor allem eines kann: kämpfen. Und die auf den Außenbahnen und am Kreis sehr gut besetzt ist.“

In Sachen Torhüter Kasa Szmal und Olafur Stefansson, dem Halbrechten, gibt es übrigens nach wie vor keine Entwarnung. Beide können zwar trainieren, sind aber nicht voll belastbar. Gudmundsson: „Es kann sein, dass beide operiert werden müssen. Und gerade im Fall Szmal bräuchten wir dann eine Absicherung.“ Im Klartext: Fällt der polnische Hexer aus, wird reagiert. Bis zum 15. Februar – dann schließt das Transferfenster – haben die Gelbhemden noch Zeit. Fakt ist: Wenn ein Torhüter kommt, dann nur einer, der im Ernstfall auch eingesetzt werden kann. Eben keinen, der nur den Spielberichtsbogen füllt.

Und da ist die Auswahl nicht sonderlich groß. Oder etwa doch? Gudmundsson verrät: „Wir hätten einige Alternativen, die in unterschiedlichen Preiskategorien angesiedelt sind.“ Zu einer könnte nach RNZ-Informationen Tomas Mrkva werden. Der Torsteher, der am Mittwoch mit der HSG Ahlen-Hamm in der SAP Arena gastierte, würde ins Beuteschema passen. Vor allem dann, wenn sich die finanziellen Probleme der HSG, die angeblich kurz vor der Insolvenz steht, bewahrheiten. Gudmi über Mrkva: „Er wäre sicher nicht die schlechteste Alternative.“ Löwen-Manager Thorsten Storm nickt: „Das ist ein guter.“

Zurück zu Stefansson. Was, wenn er unters Messer muss? Dann könnte es zu einer sofortigen Rückkehr von Gabor Ancsin kommen, den die Löwen bei der TSG Friesenheim zwischengeparkt haben. Für Verwirrung sorgt derweil wieder Jesper Nielsen. Der dänische Aufsichtsrats-Boss der Löwen verkündete in einem Interview in der Heimat, dass AG Kopenhagen, sein zweiter Handball-Verein, bald der beste Club der Welt sein soll. Kürzlich sollten das noch die Rhein-Neckar Löwen werden…

Von Daniel Hund

 12.02.2011