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Keine Punkte in Kielce (RR)
Interviews nach der Niederlage in Kielce
Die Rhein-Neckar Löwen haben in der Handball Champions League ihr vorletztes Auswärtsspiel der Gruppenphase beim polnischen Meister Vive Tauron Kielce mit 27:28 (10:12) verloren. Damit hat das bereits fürs Achtelfinale qualifizierte Team von Trainer Nikolaj Jacobsen zwar nur noch theoretische Chancen auf den Sieg in der Gruppe B- die Ausgangslage, um den als internes Ziel ausgegebenen vierten Platz in der Gruppe zu erreichen, ist jedoch weiterhin gut. Erfolgreichster Werfer für die Löwen in dieser Partie war Mads Mensah Larsen mit sechs Treffern.
In einem bis zum Ende offenen Duell rettete letztlich Torhüter Slawomir Szmal die beiden Zähler für die Gastgeber. Der Ex- Löwe parierte zwei Sekunden vor der Schluss- Sirene einen Wurf von Andy Schmid, verteidigte damit Kielces 28:27-Führung und ließ die 4200 frenetischen Fans in der ausverkauften Hala Legionov jubeln. Allerdings verpassten es die Polen, schon vor dieser Parade den Deckel auf das Spiel zu machen: Zwei Minuten vor dem Ende lagen die Hausherren bereits mit drei Toren in Front (28:25), doch die Löwen konterten noch einmal mit zwei schnellen Treffern durch Andy Schmid und Stefan Sigurmannsson, so entschied erst der letzte Angriff über die Punkteverteilung.
Die Löwen, bei denen Gedeon Guardiola und Patrick Groetzki die Reise nach Polen erst gar nicht angetreten haben, begannen die Partie in ungewohnter Formation. So blieben auch Kapitän Uwe Gensheimer und Regisseur Andy Schmid erst einmal auf der Bank. Stattdessen führte Mads Mensah Larsen in der Startsieben der Badener Regie, im Rückraum agierten Stefan Kneer und Alexander Petersson, auf Außen begannen Stefan Sigurmannsson und Marius Steinhauser, im Tor startete Borko Ristovski und Europameister Hendrik Pekeler spielte in Angriff und Abwehr am Kreis. Und es lief auch gleich in der Anfangsphase recht ordentlich für die Gäste. Die Defensive arbeitete gut und im Offensivspiel wurden die Angriffe geduldig ausgespielt- bis zum 6:5 in der 17. Minute blieb es ein Duell auf Augenhöhe. In Unterzahl gerieten die Löwen dann jedoch schnell unter Druck, zwei Treffer über den Gegenstoß und einer ins verwaiste Tor der Gäste brachten Kielce mit 9:6 in Front. Doch davon ließen sich die Badener nicht beeindrucken: Ihnen gelang bis zur 25. Minute ein Lauf von 5:1-Toren und beim daraus resultierenden Zwischenstand von 10:10 war die Partie wieder völlig offen. Allerdings konnten die Löwen in Unterzahl nicht nachlegen und gerieten so bis zum Wechsel wieder in Rückstand- mit 12:10 für Kielce ging es in die Kabinen.
Zu Beginn des zweiten Abschnitts konnten sich die Gelb- Blauen dann auf einen Mann im Angriff besonders verlassen: Kim Ekdahl du Rietz. Der Schwede erzielte die ersten drei Treffer der Löwen nach der Pause, damit blieb das Jacobsen-Team an den Gastgebern dran-14:13. Danach nutzten die Polen zwei Strafwürfe in Folge, um sich wieder etwas Luft zu verschaffen. Aber auch wenn Kielce in den Folgeminuten von der Anzahl der Tore vorne lag, fanden die Gäste in dieser Phase immer wieder Mittel, um die gegnerische Abwehr auszuhebeln. In der 49. Minute dann fast schon die logische Konsequenz: Der Ausgleich für die Löwen durch Rafael Baena zum 20:20. Nun ging es hin und her: Führung Kielce- Unentschieden durch die Badener. Bis zum 24:24 in der 54. Minute zumindest. Dann konnten die Gastgeber jedoch auf drei davon ziehen- 27:24. Aber auch das sollte noch nicht die Entscheidung gewesen sein. Am Ende fuhren die Löwen allerdings trotz einer insgesamt guten Leistung doch mit leeren Händen nachhause, vielleicht auch, weil sie in einigen Phasen zu wenig aus ihren Möglichkeiten machten.
Nach der Partie hat Radio Regenbogen mit Stefan Kneer und Nikolaj Jacobsen gesprochen.
http://www.regenbogen.de/news/603850/keine-punkte-in-kielce