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Kiel kann kommen (BNN)

Löwen gegen Lübbecke im Schongang / Gensheimer unterschreibt bis 2019 in Paris

Den Letzten bissen zwar nicht die Hunde, aber das Bundesliga-Schlusslicht gehörte von Anfang an der Katz’. Die Rhein-Neckar Löwen ließen am Samstag beim 32:20 (19:12)-Heimsieg gegen TuS N-Lübbecke nie Skepsis daran aufkommen, dass sie verlustpunktfrei als Tabellenführer ins Top-Duell am Mittwoch gegen den zweitplatzierten THW Kiel gehen wollen.

Die Sorgen von Löwen-Geschäftsführer Lars Lamadé, dass die Spieler nicht bei der Sache sein könnten, sollten sich vor 5 164 Zuschauern in der Mannheimer SAP-Arena als unbegründet erweisen. „Ich hatte befürchtet, dass die Spieler mit ihren Gedanken schon beim Mittwoch sind. Aber die Mannschaft hat das gut gelöst“, sagte der Manager und verwies auf die Chance, Kiel auf sechs Zähler zu distanzieren. Die Löwen haben 16:0 Punkte, der THW 12:4. „Wir freuen uns riesig, denn wir haben uns eine richtig gute Ausgangsposition verschafft“, erklärte Trainer Nikolaj Jacobsen. Sein Team sei bereit für Kiel.
Schon nach acht Minuten war das ungleiche Duell des Ersten gegen den Letzten zumindest vorentschieden. Die Gäste erzielten zwar den ersten Treffer, doch nach einem 5:0-Lauf waren die Löwen bereits weit enteilt. „Wichtig war, Lübbecke erst gar nicht ins Spiel kommen zu lassen“, sagte Patrick Groetzki. Doch die Souveränität der ersten Viertelstunde ging den Badenern danach verloren, weil die Ostwestfalen Lösungen fanden gegen die 3:3-Abwehr. Der erneut imponierende Harald Reinkind im rechten Rückraum, der fünf seiner sechs Treffer in der ersten Halbzeit erzielte, und der fünfmal erfolgreiche Mads Mensah auf halblinks hielten zusammen mit dem neunfachen Torschützen Uwe Gensheimer den Außenseiter auf Distanz.
Gestern bestätigte der Kapitän auf der Homepage seines zukünftigen Clubs PSG Handball seinen Wechsel. Gensheimer unterschrieb einen Vertrag bis 2019. „Ich bin sehr stolz darauf, zu Paris St. Germain zu kommen und mit außergewöhnlichen Spielern zusammenzuspielen“, erklärte Gensheimer.“
Gegen Lübbecke gelang dem Linksaußen mit einem Dreher in der 46. Minute die erste zweistellige Führung (25:15). Allerdings hatten die Löwen davor eine sechsminütige Ladehemmung. Doch als der Angriff schwächelte, liefen Abwehr und Torhüter Mikael Appelgren wieder zu großer Form auf. „Ich bin sehr zufrieden, dass der Gegner nur auf 20 Tore gekommen ist“, sagte Jacobsen und lobte, dass „die Mannschaft bis zum Ende nicht nachgelassen hat.“ Das hatte auch damit zu tun, dass der Coach die Stützen in der letzten Viertelstunde schonte für das Spiel der Spiele und Männern mit Stammplatz Bank einsetzte. In den finalen zehn Minuten erzielte allein Rechtsaußen Marius Steinhauser vier Tore.
Von Reinhard Sogl