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Kieler Gerüchte

Mannheim. Eine Woche vor dem Prozessauftakt wegen des angeblich verschobenen Champions-League-Siegs des THW Kiel im Jahr 2007 hat Uwe Schwenker, der ehemalige Manager des Handball-Rekordmeisters, am Dienstag schwere Vorwürfe gegen die Rhein-Neckar Löwen erhoben. Laut Schwenker und seiner Anwälte hätten ihn die Badener mit dem Wissen um mögliche Bestechungen bei Transfers bewusst unter Druck gesetzt. Konkret soll dies beim Werben um Weltstar Nikola Karabatic und seinem besten Freund Vid Kavticnik der Fall gewesen sein. Im RNZ-Interview äußert sich Thorsten Storm, der Manager der Rhein-Neckar Löwen, zu den Anschuldigungen aus dem hohen Norden.

> Thorsten Storm, Uwe Schwenker wirft den Löwen Erpressung vor …

Wir haben das auch gelesen. Und ich kann jetzt nur für die Rhein-Neckar Löwen insgesamt sprechen, da ja niemand direkt angesprochen wird. Diese Anschuldigungen stimmen nicht.

> Angeblich soll das Wissen über mögliche Bestechungsvorwürfe gegen Kiel benutzt worden sein, um den Klub bei Transfers unter Druck zu setzen.

Es gab während der Verhandlungen keine Veranlassung auf diese ohnehin schon lange vorher kursierenden Gerüchte einzugehen.

> Wie ist es damals denn nun alles genau abgelaufen?

Da waren zwei Spieler, die aufgrund unseres damaligen neuen Trainers Noka Serdarusic zu den Rhein-Neckar Löwen wechseln wollten. Es gab eine Ablöseforderung des THW und es gab ein schriftliches Angebot im Nachgang von unserer Seite. Zu weiteren Verhandlungen ist es nicht gekommen, weil der Vertrag mit Noka einvernehmlich wieder aufgelöst wurde und wir die Spieler aus ihren Vorverträgen entlassen haben. Schließlich sind beide Spieler für einen ähnlichen Betrag wie von uns geboten nach Montpellier gewechselt. Alles andere sind für uns lediglich Kieler Gerüchte und eben keine der Rhein-Neckar Löwen. Und ich persönlich glaube, dass dies auch kaum jemand anders sieht.

Von Daniel Hund

 24.03.2011