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Klappt das schnelle Umschalten? (Lampertheimer Zeitung)

Nach famoser Berlin-Gala wartet in Minden der harte Ligaalltag

(br). Die Rhein-Neckar Löwen peilen am heutigen Dienstag, 19 Uhr, auswärts bei Aufsteiger GWD Minden den 13. Sieg in der Handball-Bundesliga an. Alexander Petersson befindet sich in absoluter Weltkasseform, Kim Eckdahl du Rietz ist kaum zu bremsen. Dazu kommen bestechende Leistungen der beiden Torhüter Niklas Landin und Goran Stojanovic. Der Schweizer Andy Schmid und Zarko Sesum agieren als Spielmacher mit viel Übersicht. Und Kapitän Uwe Gensheimer ist so treffsicher wie immer. Dazu durchlebt Abwehrchef Oliver Roggisch seinen zweiten Frühling. Der Norweger Bjarte Myrhol ist im Angriff und in Abwehr eine Bank. Die Rhein-Neckar Löwen schweben derzeit auf Wolke sieben.

Alle genannten Akteure des Mannheimer Handball-Bundesligisten spielten in den bisherigen 13 Spielen überragend und nahezu konstant gut. Aber da sind ja auch noch die anderen Spieler – die von der Bank. So wie beim 25:23-Sieg am vergangenen Samstag gegen die Füchse Berlin. Da avancierte der Spanier Gedeón Guardiola plötzlich zum Matchwinner. Den hatte an diesem Tag eigentlich niemand auf der Rechnung. Der Sommerneuzugang erkämpfte in der spannenden Schlussphase gegen die Füchse beim Spielstand von 23:22 für die Löwen den Ball und warf kurz darauf die Kugel zum spielentscheidenden 24:22 ins Berliner Gehäuse. „Natürlich bin ich überglücklich, dass ich dazu beitragen konnte, dieses wichtige Spiel zu gewinnen. Die Freude nach diesem Treffer war riesengroß“, sagte Guardiola, der mit seinem Zwillingsbruder Isaias vor der Runde aus der spanischen ASOBAL, der zweitbesten Liga der Welt, zu den Mannheimern gewechselt war. Der spanische Nationalspieler hatte zu Beginn noch Probleme, doch in den vergangenen Wochen ist der Kreisläufer immer besser geworden – vor allem in der Defensive. Auch Trainer Gudmundur Gudmundsson lobte Guardiola nach der Partie: „Seine Leistung war mitentscheidend für den Erfolg.“

Der Isänder hatte schon vor Wochen gesagt, dass Akteure wie Guardiola oder auch Marius Steinhauser oder Kevin Bitz „noch wertvoll werden“. Heute Abend gastieren die noch verlustpunktfreien Löwen nun beim Aufsteiger GWD Minden. Eigentlich eine machbare Aufgabe. Doch Gudmundsson erwartet ein schweres Spiel: „Nach diesem Sieg gegen Berlin hatten wir nur kurz Zeit, um uns auf den Gegner einzustellen. Ich bin gespannt, wie das Umschalten auf die neue Aufgabe klappt“, betont Gudmundsson, der weiter sagt: „Minden steht zwar nur auf dem 14. Tabellenplatz, aber sie werden uns gerade zu Hause alles abverlangen wollen.“ Der Neuling verlor am Sonntag beim TBV Lemgo mit 25:32. GWD zeigte sich aber in dieser Saison sehr heimstark. Mittlerweile ist auch Spielmacher Dalibor Doder, der mit Schweden bei den Olympischen Spielen in London in diesem Jahr die Silbermedaille holte, in Minden nach Verletzung zurückgekehrt. Die Löwen brauchen daher sicherlich wieder alle Leistungsträger in Bestform, um die aktuelle Siegesserie fortzusetzen.