Veröffentlichung:

Verlieren verboten: Löwen Favorit in Minden (MM)

Bundesliga-Spitzenreiter bereits heute wieder gefordert

MANNHEIM. Aufsteiger statt Spitzenteam, Pflichtaufgabe statt Topspiel: Drei Tage nach dem 25:23-Sieg über die Füchse Berlin sind die Rhein-Neckar Löwen heute (19 Uhr) wieder in der Handball-Bundesliga gefordert. Beim Liganeuling GWD Minden soll die furiose Erfolgsserie ausgebaut werden, doch Kapitän Uwe Gensheimer tritt erst einmal auf die Euphoriebremse: „Nach unserem Sieg in Hamburg wurden wir auch von allen Seiten gelobt und mussten dann den Erfolg in Gummersbach ganz hart erkämpfen. Daran sollten wir denken.“ Und eben nicht an das Gipfeltreffen gegen den THW Kiel am 28. November (20.15 Uhr) in der restlos ausverkauften SAP Arena.

„Höllisch aufpassen“

„Nach einem Spiel wie gegen Berlin liegst Du bis 4 Uhr nachts wach. Da kannst Du eigentlich nicht an Minden denken. Aber unser Trainer bekommt es immer gut hin, dass wir uns ausschließlich auf den nächsten Gegner konzentrieren und nicht zu weit in die Zukunft schauen“, sagt Regisseur Andy Schmid.

Coach Gudmundur Gudmundsson bat daher auch gleich am Sonntag, genau 16 Stunden nach dem Triumph über die Füchse, zur Trainingseinheit in Kronau. Er weiß, wie schnell die Konzentration flöten gehen kann: „Wir müssen in Minden höllisch aufpassen.“

Abwehrchef Oliver Roggisch räumt ein, dass die Rollen vor dem Duell in der Kampa-Halle klar verteilt sind. Doch das ist ihm egal. “ Wir haben gesagt, dass wir auf uns schauen. Wir wollen ein gutes Spiel abliefern und versuchen, das über 60 Minuten hinzubekommen. Meistens starten wir überragend und dann knicken wir ein bisschen ein“, ist dem Blondschopf nicht entgangen, dass es immer mal wieder einen Bruch im Löwen-Spiel gibt, wenn gewechselt wird: „Daran müssen wir arbeiten. Denn auf die Dauer wird es nicht gutgehen, wenn ein Alexander Petersson fast immer 60 Minuten auf der Platte stehen muss.“

Dass die Regenerationsphase nach der Partie gegen die Füchse kurz war, stört ihn indes nicht. „Jede Mannschaft, die in der Champions League spielt, muss mit diesem Rhythmus umgehen. Also sollte uns das auch gelingen. Schließlich wollen wir da auch möglichst bald wieder dabei sein“, sagt Roggisch und ergänzt: „Unsere Trainingseinheiten sind anstrengender als Bundesligaspiele. Deshalb bin ich froh, dass es schon am Dienstag nach Minden geht.“

Von Marc Stevermüer