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Klare Ansage (Rheinpfalz)

Mannheim.Das war das bislang beste Saisonspiel über die gesamten 60 Minuten gesehen: Das 35:24 (18:11) der Rhein-Neckar-Löwen am Samstag gegen Montpellier AHB ist gleich mal ein Ausrufezeichen in der Champions League.

Trainer Nikolaj Jacobsen mochte den deutlichen Sieg nicht explizit als Ansage an die Konkurrenz verstanden wissen, dazu ist der Däne zu bescheiden und auch zu schlau, aber genau das war es dann doch – ein Hinweis auf die Leistungsstärke der Löwen. „Elf Tore Unterschied zeigt nicht den wahren Unterschied zwischen Montpellier und uns. Wir hatten eine sehr guten Tag, Montpellier hatte einen sehr schlechten“, meinte Jacobsen. Gleichwohl: Wichtig war er, der Auftaktsieg. „Für mich sind der THW Kiel, Barcelona und Veszprem die ersten Kandidaten für das Final Four in Köln. Es gibt einige Teams für den vierten Platz. Um nach Köln zu kommen, muss man in der Gruppe gut spielen, um gute Voraussetzungen zu haben“, erklärte Jacobsen. „Wir hatten uns auf ein enges Spiel eingestellt, endlich haben wir mal zweite gute Halbzeiten gespielt“, frohlockte Patrick Groetzki.Sehr zufrieden mit dem Erfolg und seiner Leistung war Stefan Sigurmannsson. Der Back-up von Uwe Gensheimer spielte 60 Minuten durch, weil der Kapitän angeschlagen von der Nationalmannschaft zurückkehrte und leichte Probleme mit seiner Achillessehne hatte. Der Isländer erzielte fünf Tore, wäre er kurz vor Schluss beim Siebenmeter erfolgreich gewesen, wären es sogar sechs geworden. „Ich bin sehr froh, dass der Trainer mir das Vertrauen gegeben hat. Ich habe es ihm zurückgezahlt“, sagte der 24-Jährige, ein Fan seines Trainers. „Nikolaj war ja früher selbst Linksaußen. Uwe und ich können sehr viel von ihm lernen, er zeigt uns viele Dinge, die ganze Mannschaft kann von ihm lernen“, berichtete Sigurmannsson, dem das Lob des Dänen sichtlich gut getan hat. „Ich habe zwei gute Linksaußen“, betonte Jacobsen nach der Partie gegen Frisch Auf Göppingen, in der der Isländer in den letzten Minuten zum Einsatz kam. „Der Trainer hat alles richtig gemacht“, sagte Jacobsen lachend, als er auf den gelungenen Auftritt Sigurmannssons angesprochen wurde.

Auch wenn Uwe Gensheimer fit gewesen wäre, hätte Sigurmannsson gespielt, unterstrich Jacobsen. Denn: Eine englische Woche jagt im Moment die andere. Am Mittwoch (20.15 Uhr) geht’s zu GWD Minden, dann wieder mit Uwe Gensheimer, die Löwen sind gewarnt, die Füchse Berlin verloren dort mit neun Toren Differenz. Am Samstag (21 Uhr) steht die Partie bei MKB Veszprem (mit Christian Zeitz) an.

Von Udo Schöpfer