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Klare Verhältnisse und gereizte Stimmung

Karlsruhe/Ludwigshafen (bin/ug). Es war unterm Strich ein souveräner Auftritt, den die Rhein-Neckar Löwen in der mit 2 250 Zuschauern ausverkauften Ludwigshafener Friedrich-Ebert-Halle zeigten. „Das war eine eindeutige Angelegenheit. Wir haben immer geführt und sind nie Gefahr gelaufen, in Verlegenheit zu kommen“, kommentierte Thorsten Storm, der Manager des badischen Handball-Bundesligisten, den 30:26(17:10)-Erfolg bei der TSG Friesenheim.

„Ich bin sehr zufrieden mit dieser Leistung“, betonte auch Trainer Gudmundur Gudmundsson, nahm in seiner Gesamtbetrachtung aber die letzten zweieinhalb Spielminuten aus. „Da haben wir undiszipliniert gespielt. Das war unnötig und hat uns einen höheren Sieg gekostet“, erklärte der Coach des Champions-League-Teilnehmers, dessen Auswahl dem Aufsteiger in der Schlussphase noch drei Treffer gestattete und somit den guten Eindruck etwas schmälerte.

„Wir haben super gespielt“, betonte derweil Friesenheims Trainer Thomas König. „Aber man muss auch ehrlich sein, es wäre vermessen zu sagen, dass wir eine Chance gehabt hätten“, erklärte der Übungsleiter und brachte so die ungleichen Kräfteverhältnisse im Duell der Badener mit ihrem pfälzischen Kooperationspartner auf den Punkt. Dennoch versuchten die TSG-Akteure alles, um den Gästen das Leben so schwer wie möglich zu machen, schlugen dabei aber ab und an auch über das Ziel hinaus. So ließ Frank Müller, einst zusammen mit dem zehnfachen Löwen-Torschützen Uwe Gensheimer für die SG Kronau/Östringen am Ball, vier Minuten vor dem Ende Patrick Groetzki auflaufen und kassierte dafür eine Zwei-Minuten-Strafe. Zudem heizten einige Friesenheimer Fans, die unter anderem mit Geldscheinen wedelten, mit ihren Gesängen die ohnehin gespannte Stimmung zusätzlich an.

Die Löwen ließen sich davon allerdings nicht beeindrucken und traten im Stile einer Spitzenmannschaft auf. Nach zwölf Minuten führten die Gäste mit 9:3, ließen die TSG aber wieder bis auf zwei Treffer (10:12) herankommen. In der Folge legten Gudmundssons Schützlinge jedoch eine Schippe drauf, blieben bis zum Seitenwechsel ohne Gegentor und trafen selbst noch fünf Mal zur frühen Vorentscheidung. „Es war ein heißes Duell, in dem Friesenheim, aber auch wir unsere Qualität unterstrichen haben. Wir haben die Punkte. Das ist die Hauptsache“, meinte Kreisläufer Robert Gunnarsson. „Wir haben uns gut verkauft. Letztlich hat man aber einen deutlichen Unterschied gesehen“, fasste Niklas Ruß zusammen, der bis zum 30. November noch bei den Löwen spielte, nun aber wieder im Friesenheimer Trikot aufläuft – und diesmal eben als Verlierer vom Parkett musste.

TSG Friesenheim: Grimm 7/5, Matschke 5, Ancsin 3, Ruß 2, Becker 2, Dissinger 2, Bonnkirch 2, Hauk 2, Pevnov 1.
Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer 10/1, Myrhol 4, Groetzki 4, Gunnarsson 3, Sigurdsson 2, Bielecki 2, Stefansson 2, Sesum 1, Lund 1, Schmid 1.

 20.12.2010