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Klares Ziel heißt Königsklasse

Mannheim. Die Anspannung steigt, ein einziger Ausrutscher könnte das Aus bedeuten: Gegen den slowenischen Handball-Vizemeister Gorenje Velenje steigen die Rhein-Neckar Löwen heute (20.15 Uhr/Karlsruher Europahalle) in das Wildcard-Turnier um die Champions-League-Qualifikation ein. Nur dem Sieger des dreitägigen Wettbewerbs gelingt der Sprung in die Königsklasse. Morgen (19.30 Uhr) bekommen es die Badener mit dem dänischen Klub Bjerringbro-Silkeborg zu tun, am Sonntag (17.45 Uhr) heißt der Kontrahent Ademar León aus Spanien.

„Für unseren Verein ist die Champions-League-Teilnahme von großer Bedeutung. Wir wollen dieses Turnier gewinnen“, hat Manager Thorsten Storm klare Vorstellungen. Er weiß: Ein Scheitern wäre nicht nur ein Rückschlag, sondern würde den gelungenen Bundesliga-Saisonstart mit 4:0 Punkten schnell in den Hintergrund geraten lassen. Angst vor den Gegnern müssen die Löwen allerdings keine haben. Sie sind der Favorit – in jeder Partie. Und sie haben den Heimvorteil.

Den heutigen Gegner Velenje kennen die Gelbhemden noch aus der vergangenen Saison. Beide Duelle in der Champions League gewannen die Badener klar, in Ivan Cupic haben die Slowenen zudem ihren unumstrittenen Star an die Löwen verloren. „Ich hatte eine gute Zeit in Velenje. Freunde sind wir aber erst wieder nach dem Spiel“, sagt der Rechtsaußen vor dem Duell mit seinem Ex-Klub, dem Trainer Ola Lindgren mit Respekt begegnet: „Diese Partie wird kein Selbstläufer. Velenjes offensive Abwehr kann jedem Team Probleme bereiten.“ Zu den Säulen in der slowenischen Deckung gehört Nikola Manojlovic, der bis Ende Juni noch das Trikot der Löwen trug und sicherlich besonders motiviert sein wird.

„Das ist ein richtig unbequemer Gegner“, meint auch Torwart Slawomir Szmal, der sich zurzeit in einer glänzenden Form befindet. Er will seinen Teil dazu beitragen, dass sich die Badener für die Königsklasse qualifizieren.

Szmal: „Man kann dieses Turnier mit einer Europa- oder einer Weltmeisterschaft vergleichen. Es geht darum, jeden Tag hochkonzentriert zu sein. Man darf sich keine Schwächen erlauben. Ich hoffe, dass wir konstant unser Potenzial abrufen und wir nicht so schwankende Leistungen wie in der vergangenen Saison zeigen.“

Ein Wiedersehen mit seinem ehemaligen Verein Bjerringbro-Silkeborg feiert auch Andy Schmid, der beim 28:26-Sieg am Dienstag über Göppingen in der zweiten Halbzeit groß aufspielte. „Ich trage jetzt das Trikot der Löwen und werde alles für meinen neuen Klub geben. Ich will in die Champions League, es werden keine Zärtlichkeiten ausgetauscht“, sagt der Schweizer vor dem Duell mit den Dänen, die Torwart Szmal nicht ganz so stark einschätzt wie Ademar León: „Die spanische Mannschaft ist unser schwierigster Gegner und sehr erfahren. Es sieht nach einem Endspiel am Sonntag aus.“

Von Marc Stevermüer

 03.09.2010