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Kletterpartie zum Abschluss (MM)

Löwen rücken mit dem 33:29-Arbeitssieg gegen Minden auf Rang drei vor / EM-Pause bis zum 5. Februar

MANNHEIM. Noch 60 Minuten bis zur EM-Pause, noch einmal auf die Zähne beißen, um mit gutem Gewissen in ein paar ruhige Tage gehen zu können – diese Aussicht lockte die Rhein-Neckar Löwen, doch vor der letzten Aufgabe gegen GWD Minden hatte Thorsten Storm nochmals gehörigen Respekt. „Da sitzen die Spieler im Kopf schon auf gepackten Koffern, das ist keine einfache Ausgangslage“, formulierte der Geschäftsführer seine Bedenken, die dann aber doch gegenstandslos waren. Mit 33:29 (19:15) gegen die Ostwestfalen machten die Löwen gestern Abend einen Strich unter das Handball-Jahr 2013, überholten den HSV Hamburg und überwintern nun auf Platz drei der Tabelle.

„Jetzt fahre ich erst einmal ein paar Tage in die Schweiz, um mich im Schnee abzukühlen“, pustete da nicht nur Spielmacher Andy Schmid durch, denn auch wenn Minden mit 60  (!)  Bundesliga-Auswärtsspielen ohne Sieg angereist war, machten die Ostwestfalen den Badenern das Leben schwerer als erwartet. Zwar gingen die Gelbhemden in Führung, doch beim 3:4 (6.) wendete sich das Blatt. Die Mannschaft von Trainer Gudmundur Gudmundsson lief 18 Minuten einem Rückstand hinterher, weil die Abwehr nicht immer auf der Höhe war, Torwart Niklas Landin nichts zu fassen bekam und auch im Angriff viele Missverständnisse und Fehlwürfe das Bild prägten.

Stojanovic der Rückhalt

Vor allem dem druckvollen Spiel von Kim Ekdahl du Rietz war es dann zu verdanken, dass Minden immer wieder Zeitstrafen kassierte und die Löwen im Spiel blieben. Mit Goran Stojanovic als Rückhalt setzten die Hausherren dann zu einem beherzten Zwischenspurt an und machten aus einem 14:14 (25.) ein 17:14 (29.). Für die letzten beiden Treffer zum 19:15-Halbzeitstand genügten dann sogar nur 24 Sekunden – Minden war angezählt. „In der ersten Halbzeit waren wir in der Abwehr zu wechselhaft“, kommentierte Trainer Gudmundsson die ersten 30 Minuten, der Isländer konnte sich im zweiten Durchgang aber wie zuletzt auf eine starke Offensive verlassen. Schnell hieß es 23:16 (38.), danach kam Minden nicht mehr näher als bis auf drei Tore heran, die Festtagsstimmung geriet nicht mehr in Gefahr.

„Vielleicht hätten wir das Ergebnis deutlicher gestalten können. Aber was zählt, sind die Punkte. Wir haben weiter eine tolle Ausgangsposition in allen drei Wettbewerben“, blickte Kapitän Uwe Gensheimer nicht nur zufrieden auf die Hinserie, in der alle Heimspiele gewonnen wurden, sondern auch auf die kompletten zwölf Monate mit den Erfolgen der vergangenen Saison. „Vor einem Jahr, saß ich hier noch mit meiner Geh-Hilfe hinter der Bank …“, war nicht nur Gensheimer mit seiner Verletzungspause im Hinterkopf froh über diesen Jahresabschluss.

Doch genug haben die Löwen noch lange nicht – vor allem wegen des günstigen Spielplans in der Rückserie. „Jetzt liegt es an uns, es noch besser zu machen“, hat nicht nur Manager Storm weiter Lust auf eine Top-Platzierung.

Von Thorsten Hof