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Königsklasse im Hinterkopf (RNZ)

Heidelberg. Ausruhen ist für die Handballer der Rhein-Neckar Löwen derzeit ein Fremdwort. Ein Spiel jagt das nächste. Nach dem EHF-Cup-Sieg über Gorenje Velenje, durch den sich die Badener ihr Halbfinal-Ticket sicherten, steht heute wieder der Bundesliga-Alltag an: Um 20.15 Uhr treffen die Gelben in der SAP Arena auf die HSG Wetzlar. Und auch hier soll unbedingt ein Sieg her, um den Traum von der direkten Champions-League-Qualifikation am Leben zu erhalten. Im Vorfeld der Partie sprach die RNZ mit Gudmundur Gudmundsson, dem Trainer der Löwen.

> Gudmundur Gudmundsson, mit Wetzlar reist ein Abstiegskandidat an. Was für ein Spiel erwarten Sie?

Mit Kai Wandschneider hat Wetzlar kürzlich einen neuen Trainer verpflichtet. Das ist immer gefährlich. Als Gegner weiß man dann nie, was einen erwartet. Gut möglich, dass dieser Wechsel einen Schub verleiht. Abgesehen davon haben wir gegen Wetzlar zuletzt keine guten Erfahrungen gesammelt. In der Vorsaison kamen wir daheim nicht über ein Remis hinaus. Diesmal wollen wir natürlich gewinnen.

> Wo liegen die Stärken derHSG?

Vor allem in der Eingespieltheit. Das ist eine Mannschaft, die sich schon länger aus den gleichen Leistungsträgern zusammensetzt. Gerade Kristjan Kristjansson ist gefährlich. Er stammt wie ich aus Island. In Wetzlar wird er sehr geschickt eingesetzt. Die Anspiele an den Kreis sind nur ganz schwer zu verteidigen. Da müssen wir sehr, sehr gut aufpassen.

> In Sachen direkter Königsklassen-Qualifikation sieht es für die Löwen mittlerweile wieder deutlich besser aus.

Die Chance besteht nach wie vor. Ja, das stimmt. Und natürlich will jeder von uns in die Königsklasse. Das ist ganz normal für einen Handballer. Doch soweit denke ich nicht. Seit der EM-Pause denke ich immer nur von Spiel zu Spiel. Damit bin gut gefahren. Klar ist: Wir werden weiter kämpfen, immer alles geben und dann schauen, was am Ende dabei rauskommt.

> Nach dem Wetzlar-Spiel pausieren die Löwen wieder für eine längere Zeit …

Das hängt mit der Nationalmannschaft zusammen. Fast alle unsere Spieler kämpfen dann um das Olympia-Ticket. Die deutsche Mannschaft nutzt die Zeit hingegen zu einem Lehrgang.

Von Daniel Hund