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Kommentar: Unumstrittener Titelfavorit

Vom Final Four in der lukrativen Champions League in den zweitklassigen EHF-Cup – und das alles innerhalb weniger Monate. Bei den Rhein-Neckar Löwen brechen neue, bescheidenere Zeiten an. Das Verpassen der Königsklasse war angesichts der starken Konkurrenz beim Wildcard-Turnier möglich, aber auch vermeidbar. Denn soweit hätte es beim Handball-Bundesligisten niemals kommen dürfen, der vierte Platz in der vergangenen Saison bleibt unverzeihlich. Insofern war das Scheitern in Kielce die verdiente Quittung für zahlreiche unnötige Punktverluste in der zurückliegenden Spielzeit.

Was bleibt, ist ein Imageschaden und die Aussicht auf einen Titel in dieser Saison. Die Löwen gehen als Topfavorit im EHF-Cup an den Start, der Triumph in diesem Wettbewerb ist nicht nur realistisch, sondern eine Pflicht. Es gilt, diese Chance zu nutzen und endlich den ersten Pokal der Vereinsgeschichte zu gewinnen – auch wenn dieser Erfolg nicht mehr als ein Trostpreis wäre.

Denn das Maß aller Dinge bleibt die Champions League. Das wissen auch die Löwen, die sich selbst zur Crème de la Crème des europäischen Handballs zählen. Nun müssen sie ein Jahr lang zuschauen, sich sammeln und den nächsten Anlauf nehmen: Das Ziel in der neuen Saison kann nur der dritte Platz sein.

Von Marc Stevermüer