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Kontrolliert und kraftsparend zu zwei Zählern

Mannheim. Nach der zehntägigen Pflichtspielpause kam den Rhein-Neckar Löwen gestern Abend der Heimauftritt gegen GWD Minden zum lockeren Einspielen gerade recht. Im Schongang setzte sich der Vize-Pokalsieger problemlos gegen das Schlusslicht der Handball-Bundesliga durch. Mit 37:32 (21:16) behielten die Schützlinge von Trainer Ola Lindgren, die dabei jedoch keinen allzu großen spielerischen Glanz versprühten, über die Ostwestfalen die Oberhand und festigten mit dem 19. Saisonsieg ihren vierten Tabellenplatz.

Vor dem letzten Liga-Auftritt in dieser Runde in der Mannheimer SAP-Arena – die Löwen tragen die restlichen vier Heimspiele in der Karlsruher Europahalle aus – bedankte sich das Team um den verletzten Kapitän Gudjon-Valur Sigurdsson mit einem Plakat bei den 4 275 Zuschauern für die Unterstützung. In den folgenden 60 Minuten geizten die Hausherren in der recht einseitigen Partie auch keineswegs mit Toren und trafen bereits vor dem Seitenwechsel 21 Mal ins GWD-Gehäuse. Allerdings offenbarten Lindgrens Schützlinge besonders in der Anfangsphase in der Offensive einige Abstimmungsprobleme, zudem stand die Abwehr nicht so sicher wie zuletzt.

Dies nutzten wiederum die Gäste aus Minden, um zumindest bis zur Halbzeitpause nicht schon aussichtslos ins Hintertreffen zu geraten. Auch in der zweiten Hälfte änderte sich am Geschehen auf dem Parkett zunächst nicht viel. Die Löwen lagen zwar ständig mit mindestens vier Treffern in Führung, versäumten es allerdings, frühzeitig für klare Verhältnisse zu sorgen und schleiften die kämpferisch überzeugenden Gäste lange mit. „Wir haben das Spiel kontrolliert und die zwei Punkte geholt – deshalb bin ich unterm Strich auch zufrieden“, erklärte Coach Lindgren und fügte an: „Wir konnten ziemlich viel durchwechseln und deshalb Kraft sparen.“ Erst ab der Mitte des zweiten Durchgangs schalteten die Badener kurzzeitig noch einmal einen Gang höher, was sich auch gleich im Ergebnis (34:25) niederschlug. In den Schlussminuten ließen die Hausherren jedoch die Zügel wieder schleifen, so dass Minden noch Ergebniskosmetik betreiben konnte.

„Das war sicher nicht das Gelbe vom Ei, denn wir haben zu viele einfache Gegentore bekommen“, gab Rechtsaußen Patrick Groetzki nach der Schlusssirene zu Protokoll. „Gegen den THW Kiel müssen wir uns steigern – aber das werden auch“, richtete der Nationalspieler sogleich den Blick auf die nächste Aufgabe am Sonntag (19 Uhr), wenn die Löwen den deutschen Rekordmeister in der Königsklasse zum Viertelfinal-Hinspiel bitten.

Rhein-Neckar Löwen: Bielecki 8, Myrhol 7, Gensheimer 6/2, Manojlovic 3, Müller 3, Klimovets 3, Tkaczyk 2, Gudjonsson 2, Groetzki 2, Stefansson 1.
GWD Minden: Schmidt 11/6, Putics 6, Gylfason 4, Madsen 3, Skusa 2, Henriksson 2, Ingimundarson 2, Helmdach 1, Schäpsmeier 1.

Von Christof Bindschädel

 22.04.2010