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Konzentriert nach dem Kiel-Coup

Mannheim. Auf diesen Augenblick hatten sie so lange gewartet. Die Sehnsucht nach einem Sieg über den THW Kiel in einem bedeutsamen Handball-Bundesliga-Spiel war bei den Rhein-Neckar Löwen nicht nur unglaublich groß, sondern riesig. Denn oft genug waren die Badener nah dran an den Norddeutschen, am Ende dann aber doch nicht gut und clever genug. Mit dem 29:26-Erfolg wischten sie die vielen unliebsamen Erinnerungen auf einen Schlag weg. Möglicherweise war dieser starke Auftritt sogar mehr als nur ein Sieg. Er könnte das entscheidende Schlüsselerlebnis gewesen sein, das den schlafenden Riesen aus dem Südwesten endlich wachgeküsst hat.

Verwirrung um Stojanovic

„Das war für uns ein ganz wichtiger Sieg. Jetzt mischen wir oben mit – und da wollen wir auch bleiben“, sagt Trainer Gudmundur Gudmundsson, der seine Mannschaft nach dem Hochgefühl gegen Kiel wieder auf den Boden der Tatsachen herunterholen muss. Denn es gibt keinen Grund, jetzt die Zügel schleifen zu lassen oder die Konzentration zu verlieren. Auf die Badener warten die nächsten schwierigen Aufgaben, schon am heutigen Samstag (15.30 Uhr) sind die Gelbhemden wieder in der Champions League gefordert. Gegner in der Mannheimer SAP Arena ist der slowenische Meister RK Celje, der im Kampf um die Qualifikation fürs Achtelfinale noch jeden Zähler dringend benötigt.

Im Tor der Slowenen steht Mirko Alilovic, der zuletzt auch als neuer Löwen-Keeper gehandelt wurde. Aus dem Umfeld des badischen Bundesligisten war in dieser Woche allerdings zu hören, dass der Gummersbacher Schlussmann Goran Stojanovic das Rennen gemacht habe und für die festgeschriebene Ablösesumme von 250 000 Euro zu den Gelbhemden gehe. „Von diesen Spekulationen habe ich auch gehört. Aber ich habe weder Kontakt zu den Löwen noch hat Goran hat seinen Vertrag bei uns gekündigt“, sagt VfL-Geschäftsführer Axel Geerken.

Von Marc Stevermüer

 04.12.2010