Veröffentlichung:

Kraftakt in Ostwestfalen

Karlsruhe/Lübbecke (bin/ug). Mit einem Kraftakt und beeindruckender Willensstärke haben die Rhein-Neckar Löwen einen Ausrutscher beim TuS N-Lübbecke gerade noch verhindert. Trotz phasenweiser schwachen Leistung behielt die Mannschaft von Trainer Gudmundur Gudmundsson bei den Ostwestfalen mit 34:30 (16:18) die Oberhand und verteidigte damit ihren Platz in der Spitzengruppe der Handball-Bundesliga.

Allerdings rieben sich nicht nur die mitgereisten Löwen-Fans, auch Gudmundsson in der Anfangsphase mehrfach verdutzt die Augen. Was die Badener in den ersten zehn Minuten in der Lübbecker Mercur-Arena ablieferten, war schlichtweg enttäuschend. Im Angriff reihte sich ein technischer Fehler an den nächsten, in der Abwehr gingen die Gäste nicht konsequent zur Sache – und so zogen die Hausherren, angeführt vom starken Arne Niemeyer und dem flinken Thorir Olafsson, schnell auf 8:3 davon. Obwohl Gudmundsson bereits nach sechs Minuten eine Auszeit nahm und seinen Schützlingen gehörig die Leviten las, fanden die Löwen im ersten Durchgang kaum ihren Rhythmus.

Immerhin ließen die Gäste nicht die Köpfe hängen, sondern kämpften sich in die Partie und blieben zumindest auf Tuchfühlung. Kurz vor dem Seitenwechsel sorgten dann Grzegorz Tkaczyk, Uwe Gensheimer und Robert Gunnarsson mit ihren Treffern dafür, dass die Löwen „nur“ mit einem Zwei-Tore-Rückstand in die Pause gingen. Was Gudmundsson seinem Team während der Halbzeit sagte, ist nicht bekannt – doch die Ansprache des Isländers verfehlte ihre Wirkung nicht.

Die Badener kamen wie verwandelt aus der Kabine. Im Angriff nahm nun Routinier Olafur Stefansson die Fäden in die Hand und hatte unter anderem mit drei Toren in Serie maßgeblichen Anteil daran, dass die Löwen dem TuS auf die Pelle rückten und durch Gensheimer in der 37. Minute erstmals seit dem 1:1 wieder zum Ausgleich (21:21) kamen. In der Folge lieferten sich beide Teams einen packenden Schlagabtausch – mit dem besseren Ende für die Gäste. Torhüter Slawomir Szmal parierte mehrfach glänzend, zudem stellte Neuzugang Andy Schmid in den Schlussminuten seine Vollstreckerqualitäten unter Beweis.

TuS N-Lübbecke: Olafsson 7/3, Niemeyer 6, Tluczynski 5, Svensson 4, Gustafsson 2, Hansen 2, Loke 1, Siodmiak 1, Alvanos 1, Remer 1.
Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer 8, Schmid 5, Tkaczyk 5, Stefansson 4, Cupic 4/1, Groetzki 3, Lund 2, Gunnarsson 2, Bielecki 1.

 07.10.2010