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„Kratzen, beißen, kämpfen“

Mannheim. Krzysztof Lijewski schaut nicht gerne zurück. Seine neue Mannschaft sind die Rhein-Neckar Löwen, nun will der Handball-Profi mit den Badenern Erfolg haben. Doch die Vergangenheit holt den polnischen Neuzugang der Löwen früher ein, als ihm das wohl lieb ist. Heute Abend (19 Uhr) geht es gegen seinen Ex-Klub HSV Hamburg, den amtierenden Meister und seinen Bruder Marcin.

„Natürlich ist das ein besonderes Spiel. Dort spielen viele Freunde von mir und mein Bruder“, denkt der 28-Jährige erst gar nicht an die Floskeln nach dem Muster „ein Spiel wie jedes andere“. Aber Lijewski macht klar, auf welcher Seite er jetzt steht: „In diesen 60 Minuten werde ich kratzen, beißen und kämpfen. Die Punkte müssen in Mannheim bleiben, die SAP Arena ist unsere Festung, die wir verteidigen müssen.“

Hamburg mit Wut im Bauch

Der HSV wird sich also auf jede Menge Gegenwehr einstellen müssen und kann sich nach dem jüngsten 25:26 in Berlin eigentlich keine weitere Niederlage erlauben. Es drohen sonst gleich zu Beginn vier Punkte Rückstand auf die Spitze. Vor allem im Angriff hakt es noch. Der Rückraum blieb zuletzt ohne die gewohnte Durchschlagskraft. Marcin Lijewski traf gegen die offensive Berliner Deckung bei acht Versuchen lediglich dreimal, Pascal Hens blieb ganz ohne Torerfolg. „Uns fehlen die Alternativen auf der Bank“, sagt der neue Trainer Per Carlén, der Meistermacher Martin Schwalb beerbte.

„Der Druck liegt bei Hamburg“, gefällt nicht zuletzt Löwen-Coach Gudmundur Gudmundsson diese Ausgangslage. Sein Team kam in der Vorbereitung zu einem Sieg und einer Niederlage gegen die Hamburger. Um sich gleich in der Spitzengruppe festsetzen zu können, benötigen aber auch die Gelbhemden einen Erfolg gegen den direkten Konkurrenten.

Der besonderen Bedeutung der Partie in Mannheim ist sich der HSV deshalb bewusst. Entsprechend martialische Töne schlägt Matthias Flohr an: „Die aufgestaute Wut aus dem Berlin-Spiel muss sich heute Abend entladen.“

Von Thorsten Hof