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Länderspiele in Zeiten von Corona

Gesundheit der Spieler im Fokus / DHB-Gegner von Donnerstag mit mehreren positiven Tests

Löwe Oli Roggisch als Teammanager beim DHB.

Es ist die erste Länderspielpause seit März dieses Jahres und sie steht, genauso wie die letzte, unter dem Eindruck der Corona-Pandemie. Europa Anfang November, das ist, wenn man sich die Infektionszahlen betrachtet, ein einziger Hotspot. Im Team von Bosnien-Herzegowina, Gegner der deutschen Nationalmannschaft zur Eröffnung der EM-Qualifikation am Donnerstag, hat es mehrere positive Testergebnisse gegeben. Stand jetzt soll die Partie ausgetragen werden, das ZDF ab 16 Uhr live übertragen.

Gestartet ist der DHB-Lehrgang am Montag mit der Anreise der Spieler. Uwe Gensheimer stößt als alter und neuer Kapitän zur Mannschaft. Alfred Gislason, seit Februar Nationaltrainer, hat den Löwen-Kapitän in seinem Amt bestätigt. Patrick Groetzki, beim letzten Großturnier im Januar von Gislason-Vorgänger Christian Prokop nicht nominiert, steht im erweiterten Kader. Jannik Kohlbacher fehlt dem DHB-Team genauso wie den Löwen verletzt.

Zum Abschluss des Lehrgangs geht es für Deutschland am Sonntag um 15.15 Uhr in Estland zum zweiten EM-Quali-Spiel. Nicht mit dabei bei den Gastgebern: Löwe Mait Patrail, der verletzungsbedingt quasi den kompletten September verpasst und noch einiges an Trainingsrückstand aufzuarbeiten hat. Am Montag in einer Woche kehren dann Gensheimer und Teammanager Oli Roggisch mit der DHB-Reisegruppe zurück in die Heimat. Am Mittwoch, zwei Tage später, steht für die Löwen der Bundesliga-Kracher beim SC Magdeburg auf dem Programm.

Andy Schmid mit der Schweiz vor wegweisenden Spielen

Löwe Andy Schmid für die Schweiz im Einsatz.

Corona-bedingt abgesagt wurden die Länderspiele des französischen Nationalteams. Für Romain Lagarde, der bei seinen Löwen zuletzt ansteigende Form zeigte, ist deshalb ausschließlich Training angesagt bei der Truppe von Guillaume Gille. Löwen-Spielmacher Andy Schmid hat im Gegensatz dazu zwei wegweisende Partien mit seiner „Nati“ vor der Brust. Am Mittwoch geht es in der Qualifikation zur EHF EURO 2020 gegen Weltmeister und Olympiasieger Dänemark, am Samstag gegen Nordmazedonien. Fehlen wird den Schweizern Alen Milosevic am Kreis. Er befindet sich nach mehreren positiven Corona-Tests beim Bundesligisten SC DHfK Leipzig in Quarantäne.

Das schwedische Löwen-Sextett ist auf dem aktuellen Lehrgang der Nationalmannschaft zu einer One-Man-Show geworden. Andreas Palicka, Mikael Appelgren und Jesper Nielsen fehlen verletzt, Jerry Tollbring wurde nicht nominiert, Lukas Nilsson pausiert. Bleibt noch Albin Lagergren, der am Sonntag für die Löwen gegen Balingen ein Klasse-Spiel machte, unter anderem fünf von fünf Würfen versenkte. Last but not least fährt Ymir Örn Gislason zum Treffen mit den besten Handballern Islands. Am Mittwoch geht es in der EM-Quali gegen Litauen.

In Anbetracht der steigenden Fallzahlen in Europa hoffen die Löwen in erster Linie, dass all ihre Auswärtsfahrer wieder gesund nach Hause kommen. Löwen-Geschäftsführerin Jennifer Kettemann unterstreicht: „Wir werden unsere Spieler zu ihren Nationalmannschaften reisen lassen. Uns war aber wichtig, dass unsere Spieler in diesen Zeiten keinen zu großen und unnötigen Risiken ausgesetzt werden, weshalb bestimmte Vereinbarungen mit den Nationalverbänden getroffen werden mussten. Nun sind wir froh, dass unsere Bedingungen erfüllt und bei den Spielern zum Beispiel nicht nur Corona-Schnelltests durchgeführt werden. Ein mulmiges Gefühl bleibt dennoch.“