Löwen-Youngsters sammeln Selbstvertrauen

36:27-Sieg gegen HBW Balingen-Weilstetten

30 Minuten taten sie sich schwer, umso bemerkenswerter ist der am Ende mehr als deutliche 36:27 (16:14)-Erfolg der Rhein-Neckar Löwen über den HBW Balingen-Weilstetten im „Topspiel“ des 6. Spieltages in der LIQUI MOLY HBL. Am Sonntagmittag blieben die Löwen lange die nötige Aggressivität in der Abwehr schuldig, steigerten sich dann deutlich und lagen nach 46 Minuten mit zehn Toren uneinholbar in Führung. Der HBW hielt erst gut mit, brach dann binnen weniger Minuten komplett ein und steht nun mit 0:12 Punkten tief im Tabellenkeller. Die Löwen gehören mit 10:2 Zählern zu den erfolgreichsten Teams der noch jungen Saison 2020/21.

Auf der Platte geben beide Teams von Beginn an Gas. Nicht, ohne den einen oder anderen Fehler zu produzieren. Uwe Gensheimer hat Glück, dass der gehaltene Siebenmeter als Abpraller zurückkommt und er das 1:1 erzielen kann (2.). Albin Lagergren ist der Vorkämpfer im Angriff, erzielt alle seine drei Tore in Halbzeit eins in den ersten Minuten. Hinten aber tun sich die Löwen richtig schwer. Balingen bleibt auch deshalb am Drücker, legt bis zum 5:6 immer eine Führung vor und baut sie beim 6:8 erstmals auf zwei Tore aus (12.). Löwen-Trainer Martin Schwalb hat genug gesehen, nimmt die erste Auszeit und fordert vorne wie hinten mehr Power. Vor allem in der Abwehr bekommt er das auch. Die fließenden Wechsel zwischen 3:3-, 3:2:1- und 5:1-Formation sorgen beim Gegner für die erhoffte Spielfluss-Unterbrechung – und die Löwen kommen Stück für Stück ins Laufen.

Bis zum 9:11 durch Lukas Saueressig (18.) halten sich die Schwaben noch vorne. Dann gelingt den Löwen ein 3:0-Lauf. Der für Nikolas Katsigiannis eingewechselte David Späth landet seine erste Parade gegen Ex-Löwe Vladan Lipovina (20.), Patrick Groetzki und Andy Schmid stellen auf 12:11 – die erste Führung der Gelben in dieser Partie (24.). Balingen antwortet mit dem 12:12, es ist Lipovinas dritter Treffer. Späth nimmt den nächsten freien Wurf weg, Lukas Nilsson versenkt einen 120-km/h-Hammer zum 13:13 (26.). Es ist der vierte Treffer des Halblinken der Löwen, der mit Tor Nummer fünf den 16:14-Pausenstand perfekt macht in einer rasanten und äußerst unterhaltsamen Partie.

Spiel kippt in wenigen Minuten

Nach der Pause kippt das bis dahin ausgeglichene Spiel – und zwar innerhalb von vier Minuten. Während die Gäste einen Fehler nach dem anderen machen, drücken die Löwen aufs Gaspedal. Gensheimer aus dem Rückraum (!), Schmid per Durchbruch und ins leere Tor und wieder Gensheimer per Gegenstoß stellen von 16:14 auf 20:15 (34.). Nach Schmids fünftem Treffer zum 21:15 nimmt Balingens Coach Jens Bürkle die Auszeit. Seiner mittlerweile stark verunsicherten Truppe kann das nicht mehr wirklich weiterhelfen. Lagergren knüpft an seine starke Startphase an, schnappt sich in der Abwehr Ball um Ball, trifft vorne zum 22:16 (37.). Patrick Groetzki mit seinem dritten Tor im dritten Versuch stellt gar erstmals auf sieben Tore Vorsprung (24:17, 39.).

Der Widerstand Balingens ist bereits zu diesem recht frühen Zeitpunkt gebrochen. Lagergrens fünfter Streich bringt die Löwen zehn Tore nach vorne (29:19, 47.). Immerhin: Die 30 Minuten lang stark spielenden Balinger lassen sich nicht komplett hängen, verkürzen noch einmal auf acht Tore Rückstand (30:22, 51.). Bei acht Paraden steht zu diesem Zeitpunkt der junge David Späth, der im Löwen-Tor eine klasse Bundesliga-Leistung hinlegt und Selbstbewusstsein sammelt für die kommenden Wochen. Genauso wie die beiden anderen Junioren im Löwen-Team: Philipp Ahouansou trifft dreimal, Kaspar Veigel stellt den Endstand zum 36:27 her. Genau so kann es weitergehen.

Rhein-Neckar Löwen – HBW Balingen-Weilstetten 36:27 (16:14)

Löwen: Katsigiannis, Späth (ab 18.) – Schmid (7), Gensheimer (4), Veigel (1), Kirkeløkke (1), Lagarde (2), Patrail, Tollbring, Ahouansou (3), Abutovic, Lagergren (5), Groetzki (5/1), Baena, Gislason (1), Nilsson (7)

Balingen: Ruminsky, Jensen – Zobel (3), Niemeyer (1), Lipovina (4), Kirveliavicius, Thomann (2), Nothdurft (2), Wiederstein (2), Gretarsson (5/4), Diebel (1), Schoch (2), Scott (2), Saueressig (3), Heinzelmann, Strosack

Trainer: Martin Schwalb – Jens Bürkle

Schiedsrichter: Simon Reich / Hanspeter Brodbeck

Siebenmeter: 1/2 – 4/4

Löwen: Gensheimer scheitert an Ruminsky (2.)

Strafminuten: Gensheimer (2), Patrail (2), Kirkeløkke (2) – Lipovina (2), Saueressig (2)

Spielfilm: 0:1, 1:2, 2:3, 3:5, 5:6, 6:8, 8:10, 9:11, 12:11, 12:13, 14:13, 16:14 (HZ), 18:14, 19:15, 21:15, 22:17, 25:17, 27:18, 29:19, 30:22, 32:24, 36:27 (EN)