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Landin vernagelt nach der Pause seinen Kasten (Lampertheimer Zeitung)

Löwen kassieren beim 29:23 in Wetzlar in Hälfte zwei nur neun Tore

(br). Das Rudel zeigte vor allem in der zweiten Hälfte wieder mächtig Biss. Die Rhein-Neckar Löwen haben die Tabellenführung in der Handball-Bundesliga verteidigt. Die Mannheimer kamen beim Tabellensiebten HSG Wetzlar am Mittwochabend zu einem 29:23 (14:14)-Erfolg. Der Vorsprung der Raubkatzen auf den Ligazweiten THW Kiel beträgt damit weiter einen Punkt. Bester Torschütze der Gelben, die damit in fremder Halle in der Bundesliga weiter ungeschlagen sind, war Kim Ekdahl du Rietz. Der Rückraumakteur erzielte acht Tore.

„Wir haben in der Halbzeit einige Dinge verändert und in der Abwehr zugemacht“, betonte Löwen-Coach Gudmundur Gudmundsson. Der Isländer sagte weiter: „In den zweiten 30 Minuten haben wir nur neun Gegentore bekommen, diese unterstreichen eine starke Abwehr- und Torhüterleistung. Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen, denn sie hat gegen eine starke Mannschaft gewonnen.“

Der Respekt der Löwen vor den Mittelhessen, die in dieser Runde gegen die Top-Teams der Liga gerade in der heimischen RITTAL-Arena gute Ergebnisse eingefahren hatten, war in den Anfangsminuten zu spüren. Daniel Vao brachte Wetzlar zur Freude der 4110 Zuschauer mit 1:0 (1.) in Front. Die Löwen hielten dagegen, und es entwickelte sich zunächst ein Spiel auf Augenhöhe. Dann brachte Andy Schmid die Mannheimer mit 6:5 in Front. Oliver Roggisch blockte den Ball beim folgenden Wetzlarer Angriff ab, und Alexander Petersson warf die Löwen mit dem 7:5 (13.) erstmals mit zwei Toren in Führung. In der Folgezeit zogen die Löwen sogar auf 11:7 (20.) davon. Im Angriff hatten die Mannheimer aber in den letzten zehn Minuten der ersten Hälfte Probleme. Wetzlar nutzte Fehler der Löwen, verkürzte auf 12:13 (27.) und schaffte zur Halbzeit den Gleichstand.

Die Löwen kamen aggressiver und verbessert aus der Kabine. Besonders Niklas Landin hielt nun stark. Die Gelben profitierten auch von Ballverlusten der HSG. Nach dem Tor von Patrick Groetzki zum 18:16 (36.) gelang dem Ex-Löwen Michael Müller zwar noch einmal der Anschlusstreffer. Doch zwischen der 37. und 44. Minute ließ Landin keinen gegnerischen Treffer mehr zu. Ekdahl du Rietz zeigte sich aus dem Rückraum treffsicher. Bei Wetzlar versuchten Philipp Müller (acht Tore) und sein Bruder Michael (fünf Treffer) dagegenzuhalten, doch die Mannheimer zeigten in der Schlussviertelstunde keine Schwächen mehr. „Man hat gesehen, warum die Rhein-Neckar Löwen ganz vorne stehen. Wir sind das ein oder andere Mal an deren Weltklasse-Abwehr gescheitert“, musste der Wetzlarer Trainer Kai Wandschneider zugeben.

Löwen-Spielmacher Schmid zeigte sich erleichtert: „Es war das erwartet schwere Spiel. In Wetzlar ist es immer schwer zu gewinnen.“ Der Schweizer war sich mit seinem Coach einig: „In der zweiten Halbzeit sind wir gut in der Deckung gestanden und hatten einen starken Torhüter.“ Am Sonntag sind die Rhein-Neckar Löwen wieder im EHF-Cup gefordert. Die Gelben spielen beim dänischen Spitzenklub Kolding IF. Nicht dabei sein kann Linksaußen Dennis Djozic, der im Training mit der zweiten Mannschaft einen Innenbandriss im Knie erlitt.

Rhein-Neckar Löwen: Landin-Jacobsen, Stojanovic (28.-30.); Ekdahl du Rietz (8), Petersson (6), Schmid (6/2), Myrhol (4), Sigurmannsson (3), Groetzki (2), Steinhauser, Roggisch, G. Guardiola, Sesum, I. Guardiola.