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„Lasst euch nicht unterkriegen!“

Virtuelle Treffen mit Löwen-Vertretern, -Spielern und -Fans fühlen sich an wie eine lang herbeigesehnte Familien-Zusammenführung

"Lasst euch nicht unterkriegen!" Virtuelle Treffen mit Löwen-Vertretern, -Spielern und -Fans fühlt sich an wie eine Familien-Zusammenführung.
Beste Stimmung beim virtuellen Meet & Greet der Löwen.

Es ist ein Gefühl wie Wiedersehen nach einer langen Zeit des Getrenntseins. Quer über alle Bildschirme Lächeln, Winken, strahlende Augen. Und das nicht nur bei den Fans. Egal, ob Andrea, Lydia, Frank, Karin und Steffi, Apfel, Jannik, Klaus oder Oli: Die Freude über die Möglichkeit, sich endlich wieder gegenseitig in die Augen zu schauen und auszutauschen über dies, das und jenes – sie ist überwältigend groß, ja fast schon rührend.

In Zeiten von Corona und des allgegenwärtigen Abstandsgebots sind es neben den Besuchen der Heimspiele vor allem die Fan-Treffen außerhalb der Arena, die der Handball-Familie am meisten fehlen. Und so haben sich die Rhein-Neckar Löwen für den treuesten Teil ihrer Anhängerschaft etwas Besonderes überlegt: eine Video-Konferenz für alle Inhaber*innen einer Dauerkarte sowie für alle Klub-Mitglieder. Ein lockerer Schnack im familiären Kreis, so wie sonst auf dem Gelände des Sportzentrums Kronau, wenn zum Sommerfest geladen wird. Oder bei Exklusivpartner BGV, wenn dieser in seinen Räumlichkeiten die Saisoneröffnung ausrichtet.

Wie sehr das alles fehlt, lässt sich nicht nur an den freudigen Gesten und Gesichtern ablesen, die während des „virtuellen Meet & Greet“ von den Kameras eingefangen werden. Nach einer ersten Fragerunde, moderiert von Arenasprecher Kevin Gerwin, sprudeln die Fragen, Anmerkungen und sonstigen Botschaften nur so raus aus den Teilnehmern. Ein Löwen-Fan interessiert sich für Tipps, wie man in der Quarantäne den berüchtigten Lagerkoller vermeiden kann. Schließlich hatte sich zu Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020 das komplette Löwen-Team in Corona-Isolation begeben müssen und bereits ausführliche Erfahrungen sammeln können in Sachen heimische Beschäftigungstherapie.

„Lasst euch nicht unterkriegen!“: Philipp Ahouansou als fester Teil des Profi-Kaders

"Lasst euch nicht unterkriegen!" Virtuelle Treffen mit Löwen-Vertretern, -Spielern und -Fans fühlt sich an wie eine Familien-Zusammenführung.
Fans kommen direkt mit Löwen-Vertretern ins Gespräch.

„Also ich habe das komplette Haus umgeräumt“, sagt Oli Roggisch. Der Sportliche Leiter der Löwen hat die Zeit genauso sinnvoll genutzt wie der nun in Quarantäne befindliche Fan, der sich verabschiedet mit den Worten: „So etwas wie hier hilft definitiv auch!“ Weiter geht es in der Runde mit Fragen zur Sponsoren-Treue (Oli: „Brutal, wie alle hinter uns stehen!“) und zum Nerv-Faktor bei der Debatte um die Olympia-Teilnahme von Jannik Kohlbacher (Kohli: „Ich kann nicht mehr, als immer alles geben.“). Einen interessanten Gedanken bringt an dieser Stelle Oli Roggisch ein: „Wir müssen einfach wieder anfangen, Rückraumspieler auszubilden, die im Innenblock decken können. Aktuell können das bei uns leider nur die Kreisläufer.“

Einer, der genau für diesen Typ Handballer steht, ist zu Gast in der zweiten Meet & Greet-Runde. Philipp Ahouansou, gerade erst 20 geworden, hat sich in dieser Saison im Profi-Kader etabliert. Beim jüngsten Bundesliga-Spiel in Stuttgart durfte er erstmals auf seiner Parade-Position auf der Vier im Innenblock ran, offensiv auf der Königsposition im linken Rückraum. „Ich bin fit“, sagt der Löwen-Youngster mit breitem Grinsen in die Kamera auf die Frage, wie gut er als Jungspund die hohe Belastung der Corona-Saison wegstecken könne. Was zudem klar wird: Auch außerhalb des Feldes macht der 2,03-Meter-Mann eine starke Figur, was er neben dem Meet & Greet auch in der aktuellen Ausgabe des Löwen-Podcasts beweist.

„Lasst euch nicht unterkriegen!“: „Geisterspiele – das ist soooo sch…“

"Lasst euch nicht unterkriegen!" Virtuelle Treffen mit Löwen-Vertretern, -Spielern und -Fans fühlt sich an wie eine Familien-Zusammenführung.
Der direkte Austausch hat der Löwen-Familie spürbar gefehlt.

Neben Philipp und Kevin sitzen in Runde zwei Löwen-Trainer Martin Schwalb und Rekordspieler Patrick Groetzki. Johnny, das Löwen-Urgestein, gesteht, dass ein Finalturnier in eigener Halle bei Weitem nicht dasselbe Riesen-Erlebnis ist, wenn keine Fans dabei sein dürfen. Schwalbe macht keinen Hehl daraus, dass ihm die Corona-Zeit so richtig auf die Nerven geht. „Zwei Heimspiele habe ich mit Fans erlebt, den Rest als Geisterspiele – das ist soooo sch…“ Auf die Anregung des treuen Löwen-Fan Heinz, doch noch ein Jahr dranzuhängen und in Mannheim die Fan-Rückkehr zu erleben, antwortet Schwalbe offen und ehrlich: „Das war eine richtig knappe Entscheidung, 51 zu 49 sozusagen, und eine rein persönliche für meine Familie, die nun mal in Hamburg lebt.“

Wie sehr die Fans fehlen, bringt Philipp Ahouansou anschaulich auf den Punkt: „Das hat auf jeden Fall Einfluss. Sie motivieren uns, wenn es schlecht läuft, und tragen einen immer weiter, wenn es gut läuft.“ Als Kevin zur Verabschiedung ansetzt, meldet sich Christiane zu Wort. Sie wolle noch etwas sagen: „Ich bin mir sicher: Mit unserer Unterstützung hätten die Jungs einige Spiele zuhause nicht verloren. Aber denkt daran: Wir unterstützen euch! Macht weiter! Lasst euch nicht unterkriegen!“ Wow. Das hinterlässt Eindruck, zaubert Martin, Kevin, Philipp und Patrick ein Lächeln auf die Lippen und ist der perfekte Schlusspunkt für eine Begegnung in familiärer Runde, die allen Beteiligten noch lange im Gedächtnis bleiben wird.