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Letzte Ausfahrt Tübingen

Löwen gastieren am Dienstag beim TV Neuhausen

Die Rhein-Neckar Löwen haben am Dienstag den ersten von zwei Matchbällen um den Einzug in die Champions League. Die Gelbhemden gastieren zum letzten Auswärtsspiel der Saison 2012/13 beim TV Neuhausen (20.15 Uhr, live bei Sport1). „Wir wollen mit einem Sieg die Qualifikation für die Champions League schaffen“, sagt Löwen-Trainer Gudmundur Gudmundsson vor der Partie in der Tübinger Paul-Horn-Arena.

Knapp zehn Tage ist der größte Erfolg der Vereinsgeschichte, der Gewinn des EHF-Cups, jetzt her. Und am Dienstagabend beim TV Neuhausen können die Löwen eine Saison, in der sie schon mehr erreicht haben, als man ihnen zugetraut hatte, krönen. „Wir haben die Möglichkeit, uns schon vorzeitig zu qualifizieren. Und diese Möglichkeit wollen wir nutzen“, sagt Gudmundsson. Zwei Spiele haben die Gelbhemden in der Handball-Bundesliga noch, am Dienstag beim TV Neuhausen und am Samstag in einer Woche zuhause gegen den HBW Balingen-Weilstetten. Eines davon müssen sie gewinnen, um die direkte Qualifikation für die Champions League zu schaffen.

Durch die Niederlage der Füchse Berlin am vergangenen Dienstag beim HSV Hamburg beträgt der Vorsprung der Löwen auf den Hauptstadtklub drei Punkte. Der HSV hat mit vier Punkten Rückstand auf die drittplatzierten Badener, die punktgleich mit dem Zweiten, der SG Flensburg-Handewitt sind, nur noch theoretische Chancen auf das Erreichen eines Champions-League-Platzes. Die ersten drei Teams der Handball-Bundesliga ziehen direkt in die Champions League ein.

„Die Niederlage von Berlin in Hamburg war natürlich gut für uns“, sagt Gudmundsson: „Aber wir müssen uns weiterhin nur auf uns konzentrieren.“ Das gilt auch für die Partie gegen Neuhausen. Das Team aus der Nähe von Tübingen muss gegen die Löwen gewinnen, ansonsten folgt der direkte Wiederabstieg. „Sie kämpfen um ihre Existenz und werden entsprechend auftreten“, sagt Gudmundsson, der ein „schweres Spiel gegen einen schweren Gegner“ erwartet.

Neuhausen konnte zwar im Oktober dem HSV Hamburg ein 28:28 abtrotzen, gewann aber nur vier seiner 16 Heimspiele. „Aber die Vergangenheit zählt nicht“, sagt Gudmundsson, der daran erinnert, dass der Aufsteiger zuletzt gegen Flensburg (26:37) 35 Minuten und gegen den TBV Lemgo (25:31) fast eine dreiviertel Stunde mithielt. „Sie haben in den beiden Partien gut gespielt“, sagt Gudmundsson.

Die Löwen müssen durch die Verletzung von Zarko Sesum (Anriss des hinteren Kreuzbandes und des Innenbandes im linken Knie), die er sich im EHF-Cup-Halbfinale gegen Göppingen zugezogen hat, erneut auf einen Rückraumspieler verzichten. „Unser Kader ist sehr dünn. Das ist natürlich wieder eine Alternative weniger“, stöhnt Gudmundsson. Glücklicherweise kommt allerdings Kim Ekdahl du Rietz, der von Mitte Februar bis April wegen eines Muskelbündelriss ausgefallen war, immer besser in Fahrt. „Das ist sehr wichtig für uns“, sagt Gudmundsson.

Der Ober-Löwe erwartet von seinem Team in Neuhausen nicht nur eine erneut starke Abwehrleistung, sondern auch volle Konzentration auf das Spiel. „Wir müssen für die 60 Minuten den Titel, die Euphorie, die er entfacht hat, auf Eis legen“, sagt der Isländer, der von seinem Rudel eine erneut kämpferisch starke Leistung fordert. Gelingt das, dann könnten die Löwen auch nach der Partie wieder feiern – diesmal den Einzug in die Champions League.