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Letzte Chance für Gensheimer

MANNHEIM. Am Dienstag wird es in Innsbruck gegen Polen ernst für die deutschen EM-Handballer, heute (20.15 Uhr, SAP-Arena) steht in Mannheim der letzte Test gegen Brasilien an. Es gibt noch knapp 800 Karten an der Abendkasse.

Dies ist auch die letzte Chance, Bundestrainer Heiner Brand davon zu überzeugen, dass der „Spieler X“ dringend mit nach Österreich muss. Es ist eine kleine Chance, denn Brand dürfte seine 15 von 16 möglichen Namen längst im Hinterkopf haben. Trotzdem dürfen die Zuschauer ein engagiertes Spiel zu sehen bekommen.

„Gegen Brasilien müssen wir gewinnen“, meinte Abwehrchef Oliver Roggisch von den Rhein-Neckar-Löwen vor seinem „Heimspiel“. In zweierlei Hinsicht müssen die Deutschen dieses Spiel und damit die Vorbereitung mit einem Sieg beenden. Zum einen wollen sie ein Erfolgserlebnis mit auf die Reise zur Europameisterschaft (19. bis 31. Januar) nehmen, nachdem die letzten beiden Auftritte gegen Olympia-Silbermedaillengewinner Island ja verloren wurden. Zum anderen ist es nun einmal so, dass die Deutschen zwar gelegentlich beim Fußball gegen Brasilien verlieren, beim Handball aber käme dies schon fast einer Blamage gleich. Schließlich gibt es in ganz Brasilien ungefähr so viele Handballer wie im Kreis Bad Dürkheim.

„Wir haben zuletzt einen Aufwärtstrend gesehen, aber auch Nachholbedarf in allen Bereichen“, hatte Brand nach den Niederlagen gegen die Isländer festgestellt. Abwehrprobleme und technische Fehler im Angriff sollen nun abgestellt werden. Was gegen Brasilien möglich sein sollte, zumal inzwischen das harte Trainingslager am Ammersee aus den Köpfen und den Beinen sein sollte.

Auch bei den „Wackelkandidaten“. Auf Linksaußen sind das Dominik Klein (THW Kiel) und Uwe Gensheimer (Rhein-Neckar-Löwen), am Kreis Christoph Theuerkauf (SC Magdeburg) und Manuel Späth (FA Göppingen) und auf der Spielmacherposition Michael Haaß (FA Göppingen) und Martin Strobel (TBV Lemgo). Derzeit scheinen Späth, Haaß und Klein leichte Vorteile zu haben.

Uwe Gensheimer musste im zweiten Spiel gegen Island wegen einer Wadenblessur passen, will aber heute vor eigenem Publikum unbedingt seine Chance nutzen. Die ist da, auch wenn für Dominik Klein eben der erneute Erfolgsweg mit dem THW Kiel spricht. Dagegen setzt Gensheimer eine zuletzt gute Trefferquote. Und dem Bundestrainer ist nicht entgangen, dass Klein in den letzten Wochen beim THW eher Mitläufer war, denn tragender Teil einer starken Mannschaft.

Von Dietmar Einzmann

 13.01.2010