Letzter Aufgalopp für Löwen-Quartett

Am Sonntag in Flensburg sind die Herren Lagergren, Nilsson, Helander und Horžen zum letzten Mal im Einsatz für die Rhein-Neckar Löwen

Am letzten Heimspieltag haben sie dafür gesorgt, dass es – wie immer bei solchen Gelegenheiten – richtig emotional wird in der Löwen-Höhle SAP Arena. Vier Pokalsieger wurden von Jennifer Kettemann, Aufsichtsrat, Fanclubs und Fans auf den Rängen herzlich und lautstark verabschiedet: Albin Lagergren, Lukas Nilsson, Benjamin Helander und Kristjan Horžen. Sie alle haben ihre Spuren hinterlassen und sich am Ende ihrer Löwenzeit mit dem Sensationserfolg im DHB-Pokal belohnen können. Am Sonntag, wenn die Löwen bei der SG Flensburg-Handewitt zum 34. und letzten HBL-Spieltag dieser Saison antreten, heißt es dann: Letzter Aufgalopp für Löwen-Quartett.

Spielintelligenter Ruhepol

Im Sommer 2020 kam Albin Lagergren zu den Löwen. Damit trat er das Erbe von keinem Geringeren als Alexander Petersson an. Nach einer schwierigen Einfindungsphase brillierte der Schwede mit Weltklasse-Leistungen. Zuerst neben Handball-Legende Andy Schmid, dann neben Senkrechtstarter Juri Knorr, bildete Albin einen essenziellen Baustein des Löwen-Rückraums, bewies sich zudem in der schwedischen Nationalmannschaft, mit der er die Silbermedaille bei der Handball-Weltmeisterschaft 2021 gewann.

Der Halbrechte mit dem unwiderstehlichen ersten Schritt setzte vor allem durch seine Spielintelligenz, seine ruhige Art und seine Stärke in der Kleingruppe Akzente bei den Löwen und wurde folgerichtig immer wieder auch auf der Spielmacherposition eingesetzt. Egal wer den schwedischen Tempospieler verteidigen musste, wusste, dass er sich keinen Moment der Unachtsamkeit erlauben darf. Gewann Albin nicht auf Anhieb das Eins-gegen-eins-Duell, suchte er den Kreisläufer oder fand das Rückhand-Anspiel auf Patrick Groetzki.

Die Löwen bedanken sich bei Albin für seinen Einsatz und wünschen ihm und seiner Familie alles Gute und ein erfolgreiches Einfinden bei der Rückkehr zum SC Magdeburg.

Letzter Aufgalopp für Löwen-Quartett: Zweikampfstarke Wurfmaschine

Drei Jahre lang hat Lukas Nilsson die halblinke Position der Löwen bekleidet. Auch er trat – wie Kollege Lagergren – in große Fußstapfen. In den Vorjahren hatten gestandene Größen wie Mads Mensah und Kim Ekdahl Du Rietz den linken Löwen-Rückraum besetzt. Als der Schwede 2020 vom Rekordmeister THW Kiel zu den Rhein-Neckar Löwen wechselte, bereicherte erdas Spiel des zweifachen Meisters und Pokalsiegers vor allem durch seine Zweikampfstärke und Wurfgewalt.

Respekt hatte jeder verteidigende Gegenspieler, da Lukas vor nichts zurückschreckte und gerne solche Lücken suchte, bei denen klar war, dass es wehtun würde. Trotz angeschlagenen Knöchels übernahm er schließlich beim REWE Final4 in Köln eine tragende Rolle, wuchs über sich hinaus und demonstrierte seinen Kampfeswillen. Seine Zeit bei den Rhein-Neckar Löwen krönte er mit dem Titel des DHB-Pokalsiegers. Nun wechselt er zur kommenden Saison zum Champions-League-Teilnehmer Aalborg Håndbold, vor allem auch deshalb, weil es den jungen Familienvater näher an die schwedische Heimat zieht.

Für seinen Einsatz bedanken sich die Löwen bei Lukas und wünschen der Familie Nilsson ein gutes Ankommen in der neuen Heimat Dänemark.

Pfeilschneller Artist

Als Benjamin Helander 2021 vom schwedischen Erstligisten Alingsås HK zu den Rhein-Neckar Löwen wechselte, fügte er sich schnell mit überzeugenden Leistungen in die Mannschaft ein. Der damals 23-jährige Finne begeisterte durch seine Schnelligkeit, sein technisches Niveau sowie durch seine Unbekümmertheit. Nach seiner Ankunft in Deutschland musste er vorerst ohne große soziale Kontakte den Corona-Lockdown überstehen. Zusammen mit Uwe Gensheimer bildete er für die letzten beiden Jahre das erfolgreiche Duo auf Linksaußen und durfte sich dabei einiges von Uwe abschauen. Schließlich verabschiedet er sich mit dem Titel des DHB-Pokalsiegers bei seinen Kollegen in Richtung Schweden. Benjamin Helander kehrt zu seinem vorherigen Verein Alingsås HK zurück.

Das Team der Löwen bedankt sich bei Benjamin für zwei tolle Jahre und wünscht ihm für seine sportliche wie private Zukunft alles Gute.

Letzter Aufgalopp für Löwen-Quartett: Kraftpaket mit Herz

Kristjan Horžen wird die Rhein-Neckar Löwen zum Saisonende verlassen und wechselt zum VfL Gummersbach, und damit zu Ex-Löwe Guðjón Valur Sigurðsson. Der 1,92-Meter-große Kreisläufer kam zur Saison 21/22 vom slowenischen Rekordmeister RK Celje zu den Rhein-Neckar Löwen und brachte damit bereits in jungem Alter internationale Spielerfahrung mit. Der bullige Slowene bekleidete nicht nur neben Jannik Kohlbacher die Kreisposition, sondern leistete auch hervorragende Abwehrarbeit, meist auf halb. Seine Qualitäten lagen nicht nur auf dem Spielfeld: Auch in schwierigen Zeiten munterte Kristjan Trainerstab und Kameraden mit seiner fröhlichen Art auf und ließ sich das Lächeln auf den Lippen nie nehmen.

Die Löwen danken Kristjan für die beiden Jahre bei den Rhein-Neckar Löwen, seinen Einsatz und seine Leichtigkeit, die er stets auch seinen Teamkollegen mitgeben konnte. Alles Gute in Gummersbach!