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Ligaalltag statt Champions League

Mannheim. Die Termine sind fix, die illustre Reise durch Europa kann beginnen. Mit einem Auswärtsspiel beim ruhmreichen FC Barcelona starten die Rhein-Neckar Löwen am 25. September (16.20 Uhr) in ihre dritte Champions-League-Saison. Eine Woche später (2. Oktober, 20.15 Uhr) muss der Handball-Bundesligist erneut auswärts bei RK Celje ran, ehe am 10. Oktober (18.45 Uhr) die Heimpremiere gegen Chambéry Savoie in der Karlsruher Europahalle ansteht.

„Das ist natürlich ein heftiges Startprogramm für uns. Aber wir wollten diese Spiele – jetzt haben wir sie. Wir müssen unsere Heimpartien gewinnen, jeder Auswärtszähler ist ein Bonuspunkt“, sagt Löwen-Trainer Ola Lindgren, der sich darüber freut, gegen den THW Kiel und den FC Barcelona in der SAP Arena spielen zu können. Ein Umzug für die beiden „Knallerspiele“ nach Karlsruhe ist nicht notwendig. „Mannheim ist unsere Heimat, 13 000 Zuschauer im Rücken – das gibt Sicherheit“, hofft der Coach auf ein ausverkauftes „Ufo“ und schaut dabei auch auf das liebe Geld: „Natürlich ist es lukrativer, in der SAP Arena und nicht in der Europahalle zu spielen.“

Bevor die Gelbhemden sich aber mit den attraktiven Champions-League-Aufgaben beschäftigen können, sind sie erst einmal wieder im Liga-Alltag gefordert. Und da wartet auf die Badener so etwas wie der krasse Gegensatz zum FC Barcelona. Die Gelbhemden treten am Sonntag um 15 Uhr beim Aufsteiger HSG Ahlen-Hamm an. Auf den ersten Blick scheint das Duell zwischen einem Spitzenklub und einem Abstiegskandidaten eine klare Angelegenheit zu sein. Pflichtsieg Löwen also – oder etwa doch nicht?

Trainer Lindgren warnt. Er weiß: Gerade gegen die vermeintlich Kleinen hat seine Mannschaft in der Vergangenheit immer wieder gepatzt. „Das Spiel gegen Ahlen-Hamm wird kein Selbstläufer. Es ist immer eine unangenehme Aufgabe, früh in der Saison auswärts bei einem Aufsteiger anzutreten“, meint der Coach, der bei seiner Formation noch Luft nach oben sieht: „In der Abwehr zeigt sich meine Mannschaft phasenweise noch zu passiv. Wir sind nicht 60 Minuten lang aggressiv.“

Der Schwede will aber nicht zu kritisch mit seinem Team sein. Seine Auswahl habe sich in der bisherigen Saison kontinuierlich gesteigert und letztendlich das Optimum herausgeholt. Zur Belohnung bekam die Mannschaft am Montag und am Dienstag frei, am Mittwoch stand das Benefizspiel gegen die HG Oftersheim/Schwetzingen (34:28) an. Erst gestern begann die Vorbereitung auf die Partie in Hamm, das den Auftakt zu fünf englischen Wochen in Serie bildet. Lindgren freut sich darauf: „Jetzt geht es richtig los!“

Von Marc Stevermüer

 10.09.2010