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Lijewski: Natürlich war der Plan ein anderer (MM)

Mannheim. Als Mann für die einfachen Tore von der rechten Seite hatten ihn die Rhein-Neckar Löwen verpflichtet, bis 2014 sollte Krzyzstof Lijewski langfristig den Weggang von Ólafur Stéfansson vergessen machen und die Badener zu Titeln führen. Doch nach einer Saison ist für den Linkshänder bekanntermaßen schon wieder Schluss. Wie bei Karol Bielecki wurde auch der Vertrag des zweiten polnischen Rückraumwerfers zum 1. Juli aufgelöst, um den Etat ab Sommer 2012 reduzieren zu können. Lijewski hat inzwischen für drei Jahre beim polnischen Champions-League-Teilnehmer Kielce unterschrieben.

„Natürlich war der Plan ein ganz anderer, ich wollte hier um Titel spielen. Aber ich kann den Verein auch ein Stück verstehen“, kommentiert Lijewski die jüngste, auch für ihn überraschende Entwicklung. „Wir haben uns zusammengesetzt und eine Lösung gefunden“, geht der Linkshänder im Sommer keinesfalls im Bösen – zumal ihm in der Heimat offenbar ein gut dotierter Vertrag unterbreitet wurde.

Selbst eine Rückkehr zum HSV Hamburg, der nach Bekanntwerden der finanziellen Probleme der Löwen gleich die Fühler ausgestreckt hatte, war da wohl nur die zweitbeste Alternative. „Darum kümmert sich mein Berater“, sagt der 29-Jährige diplomatisch, entscheidend seien die Gespräche mit dem niederländischen Kielce-Mäzen Bertus Servaas gewesen, der bereits die Löwen Mariusz Jurasik, Grzegorz Tkaczyk und Slawomir Szmal nach Polen lotste.

Dass Kielce mit seinem Star-Ensemble in der Liga kaum gefordert wird, sieht Lijewski nicht unbedingt als Nachteil. „Wir haben in der Champions League viel vor“, blickt der 1,98-Meter-Mann nach vorn, in Polen wird er sich die Kräfte dann besser einteilen können.

Momentan beißt Lijewski dagegen auf die Zähne. Trotz eines lädierten Innenbands am Knie muss der „Shooter“ angesichts des dezimierten Löwen-Kaders immer wieder ran – auch heute Abend (20.15. Uhr) in der SAP Arena gegen den TSV Hannover-Burgdorf. „Ein Tag zum Vergessen“, erinnert sich Lijewski an das bittere 32:33 im Hinspiel. „Wir haben etwas gutzumachen“, gibt der Linkshänder die Marschroute vor.

Von Thorsten Hof

 15.02.2012