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Löwen beenden Saison auf Platz vier

36:31-Erfolg der Badener beim TBV Lemgo, aber Berlin gewinnt das Fernduell

Die Rhein-Neckar Löwen beenden die Bundesliga-Saison 2010/11 auf dem vierten Platz. Zwar gewannen die Badener die letzte Partie beim TBV Lemgo mit 36:31 (17:17), aber auch die Füchse aus Berlin gaben sich beim SC Magdeburg keine Blöße und siegten 30:24. Damit schnappten sich die Mannen aus der Hauptstadt Rang drei und die direkte Qualifikation für die VELUX EHF Champions League.  Die Löwen dagegen müssen – was die Teilnahme an der europäischen Königsklasse angeht – wohl erneut ihre Hoffnungen auf ein Wildcard-Turnier setzen.

Trainer Guðmundur Guðmundsson erklärte: „Wir wollten mehr als Platz vier, deshalb sind wir enttäuscht, obwohl wir hier in Lemgo zum Abschluss eine gute Leistung abgeliefert haben. Wir haben alles gegeben und zeitweise schönen Handball gezeigt, aber die anderen Ergebnisse spielten uns nicht in die Karten.“  Abwehrspezialist Oliver Roggisch bilanzierte: „Es ist wichtig am Ende auf die Spiele zu schauen, die wir verloren haben. Und das waren in diesem Jahr eben beispielweise nicht die gegen Kiel. Deshalb ist das Ergebnis unterm Strich umso bitterer, wenn man sieht, wo wir die Punkte gelassen haben. Eigentlich wäre für uns sogar mehr als Platz drei drin gewesen. Nun sind wir sehr enttäuscht, dass es nicht mit Rang drei und der direkten Quali für die Champions League geklappt hat. Aber wir hatten es selbst in der Hand und haben es verdaddelt.“

In der Lemgoer Lipperlandhalle blickten die Badener  vor 4670 Zuschauern auf eine wechselvolle erste Hälfte zurück. Zwar hatten sie die Partie – so schien es zumindest – in den ersten 20 Minuten im Griff und lagen in dieser Zeit auch meistens in Führung, dann aber riss der Faden im Spiel der Löwen. Die Ostwestfalen nutzten die Fehler eiskalt aus und drehten einen 8:9-Rückstand mit leichten Treffern in eine 13:10-Führung. Höchste Zeit für eine Auszeit! Und so war auch die Reaktion von Coach Guðmundsson, der seine Sieben nach 22 Minuten neu einstellte. Die Folge: Die Badener drehten die Partie erneut, führten 14:15 und lagen auch noch beim 16:17 (29.) vorn, ehe Rechtsaußen Smoler fast mit dem Halbzeitpfiff noch den 17:17-Ausgleich erzielte. Zur gleichen Zeit war Halbzeit in Magdeburg und der SCM führte gegen die Füchse aus Berlin mit 12:11. Damit hatten also die Hauptstädter trotz Rückstand im letzten Bundesligaspiel im Fernduell um die Champions-League-Qualifikation die Nase vorn.

Nach dem Wechsel hieß also das Kapitel für die Löwen: „Erstmal die eigene Aufgabe lösen“ – und das machten sie in den zweiten 30 Minuten in souveräner Manier. Schnell lagen sie mit zwei Toren in Front und bauten ihren Vorsprung immer weiter aus. Zehn Minuten vor dem Ende lautete die Führung 24:31 – und die Badener bogen langsam, aber sicher auf die Siegerstraße ein. Obwohl sie dem TBV noch einmal drei Treffer in Folge zum 29:32 erlaubten, am Ende war der Erfolg aber in keinster Weise gefährdet.

Wenige Minuten nach der Schlusssirene fiel es Kreisläufer Robert Gunnarsson sichtlich schwer, eine erste Bilanz zu ziehen. „Wir haben einige Super-Spiele gezeigt, aber es sind eben auch einige sehr schlecht gelaufen. Am Schluss hat bei uns ein Tick gefehlt. Aber wir haben trotzdem eine sehr gute Qualität und die Erfahrungen aus der Saison 2010/11 werden uns in der nächsten Spielzeit helfen“, erklärte der Isländer.

TBV Lemgo: Galia, Lichtlein (bei einem Siebenmeter und ab 49.) – Glandorf (9), Strobel (2), Schneider  – Smoler (5), Bechtloff (1) – Preiß (1) – Theuerkauf (5/2), Datukashvili (1), Link (n.e.), Liniger (4/1), Haenen (2), Ilyes (1).
Rhein-Neckar Löwen: Fritz, Szmal (ab 31.) – Stefánsson (4), Šešum (6), Tkaczyk (2) – Groetzki (3), Gensheimer (5/2) – Myrhol (1) – Roggisch, Lund, Bielecki (6), Gunnarsson (6), Sigurðsson (2), Schmid (1).
Strafminuten: Preiß  (2) – Roggisch (2), Tkaczyk (2), Myrhol (2), Gensheimer (4).
Trainer: Volker Mudrow – Guðmundur Guðmundsson.
Zuschauer: 4670.
Schiedsrichter: Lars Geipel/Marcus Helbig (Steuden/Landsberg).
Spielfilm: 1:3 (4.), 3:5 (10.), 6:6 (14.),  8:9 (18.), 13:10 (22.),  14:14 (25.), 17:17  (Hz.), 18:20 (33.),  20:23 (38.), 21:25 (41.), 23:27 (45.),  24:30 (48.), 26:32 (53.), 30:33 (57.), 31:36 (Endstand).
Zeitstrafen: 1 / 5.
Siebenmeter: 4/3 – 2/2.
TBV Lemgo: Liniger scheitert an Szmal.
Beste Spieler: Glandorf, Smoler – Šešum, Gunnarsson.