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Löwen bei der EM: Schweden zittern sich weiter, Dänen hoffen auf Island

An Tag 6 der EHF EURO 2020 müht sich das schwedische Löwen-Quintett zu einem knappen Sieg / Dänemark steht am letzten Vorrunden-Spieltag vor dem Turnier-Aus

Ex-Löwen-Trainer Jacobsen steht vor dem EM-Aus.

Tag 6 der EHF EURO 2020 ist Geschichte. Für die schwedische Löwen-Fraktion war am vorletzten Vorrunden-Spieltag Zittern angesagt. Gegen bis dahin komplett enttäuschende Polen taten sich die Co-Gastgeber über 60 Minuten superschwer, mühten sich am Ende mit einem hauchdünnen 28:26-Sieg in die Hauptrunde. In diese startet der Mit-Favorit mit 0:2 Punkten und wird sich deutlich steigern müssen für das Erreichen des Halbfinales.

Weil Slowenien aus der Schweden-Gruppe F, Norwegen aus Gruppe D und wahrscheinlich entweder Island oder Ungarn aus Gruppe F mit jeweils 2:0 Punkten in die Hauptrundengruppe II  starten, ist die Ausgangslage für Schweden richtig knifflig. Klar ist: Um die ohnehin minimale Chance aufs Weiterkommen zu wahren, müssen Mikael Appelgren, Andreas Palicka und Co. alle vier nun anstehenden Partien gewinnen und zusätzlich darauf hoffen, dass sich die Konstellation in allen anderen Partien auch noch zu ihrem Vorteil entwickelt.

Schweden tun sich schwer, Schweizer fahren heim

Am Dienstagabend gegen Polen konnte man allerdings nicht gerade viele Argumente für eine EM-Aufholjagd sammeln. Zwischenzeitlich lag „Sverige“ 7:10 hinten, mühte sich zu einer knappen Halbzeitführung und rettete diese gerade so über die Ziellinie. Die Löwen-Bilanz: Andreas Palicka hielt 9 von 29 Würfen auf sein Tor und kam einmal mehr auf eine starke Quote von 31 Prozent. Hilfe bekam er von Freund und Löwen-Kollege Mikael Appelgren, der 5 von 11 Würfen parierte und damit auf einen Weltklasse-Wert von 45 Prozent gehaltener Würfe kam. Linksaußen Jerry Tollbring stand fast 60 Minuten auf der Platte, traf aus dem Feld 3 von 4 und vom Siebenmeter-Strich 1 von 2 Würfen. Gar nicht erst auflaufen konnte Löwe Jesper Nielsen wegen Knieproblemen.

Andy Schmids Schweizer fahren schon wieder nach Hause.

Bereits die Koffer für die Abreise packen müssen die Schweizer. Das Team um Löwen-Kapitän Andy Schmid hätte die starken Slowenen schon deutlich schlagen müssen für einen Einzug in die nächste Turnierphase. Stattdessen setzte es gegen die Schweden-Bezwinger eine 25:29-Niederlage. Schmid versuchte dabei alles. 5 von 10 Würfen aus dem Feld brachte er im Tor unter, dazu 3 von 4 Siebenmetern. Letztlich verabschieden sich die Schweizer trotz der hohen Pleite gegen Schweden mit einem Achtungserfolg von der EM, weil man Polen schlagen und sich gegen die starken Slowenen ordentlich aus der Affäre ziehen konnte.

Deutsche Hauptrundengegner stehen fest

Für die deutsche Handball-Nationalmannschaft von großem Interesse waren die finalen Vorrundenspiele in Gruppe B: Hier setzten sich Co-Gastgeber Österreich gegen Nordmazedonien (32:28) und Tschechien gegen Bosnien-Herzegowina (23:19) durch und treffen damit in der Hauptrundengruppe I auf das DHB-Team. Los geht es für die Jungs von Bundestrainer Christian Prokop am Donnerstag mit der Partie gegen Weißrussland, das von Ex-Löwen-Trainer Juri Schewzow bisher souverän durch das Turnier gesteuert wurde. Beide Teams gehen mit 0:2 Punkten als Außenseiter in die Hauptrunde mit Kroatien (2:0 Punkte), Spanien (2:0) Österreich (2:0) und Tschechien (0:2).

Am Mittwochabend kommt es zu einer unglücklichen Konstellation in Gruppe F: Um 18.15 Uhr spielen Island und Ungarn gegeneinander und können unter sich das Weiterkommen in die Hauptrunde ausmachen. Ungarn reicht dafür ein Punkt, Island ist bereits qualifiziert. Nur bei einem Sieg der „Isis“ mit Löwe Alex Petersson hat Top-Favorit Dänemark im späten Spiel gegen Russland (20.30 Uhr) noch die Chance, mit dem ersten Turniersieg in die Hauptrunde vorzustoßen und unter anderem den K.o. für das Löwen-Duo Niclas Kirkeløkke / Mads Mensah zu verhindern. Beide Spiele werden live im TV von Eurosport übertragen.