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Löwen brauchen ein kleines Wunder (MAZ)

Bei den Rhein-Neckar Löwen herrschte am Wochenende Katzenjammer. Der Mannheimer Handball-Bundesligist steht nach der 30:34 (17:16)-Heimniederlage am Freitagabend gegen Pick Szeged vor dem Aus in der Champions League. Am nächsten Wochenende steigt das Achtelfinal-Rückspiel bei den Ungarn, doch die Chancen der Löwen sind nach der Pleite vor nur 3370 Zuschauern in der SAP Arena arg gesunken.

Diesmal schwächelten die Mannheimer in der Defensive. Dabei hatte es nach den Leistungen der letzten Wochen so ausgesehen, als könnten die Löwen den Ausfall von Abwehrchef Gedeon Guardiola gut verkraften. Der Spanier saß am Freitag zumindest wieder auf der Bank. Doch Löwen-Coach Nikolaj Jacobsen setzte Guardiola nicht ein. Der Däne gab nach der Niederlage zu: „Es war egal, welche Abwehrformation wir gespielt haben. Es war einfach nicht gut genug.“

Die Löwen gerieten bereits in der Anfangsphase in Rückstand. Nach elf Minuten führte Szeged mit 8:4. Kim Ekdahl du Rietz übernahm danach bei den Mannheimern im Angriff Verantwortung. Die Löwen kämpften sich langsam wieder heran, verkürzten auf 9:12 (17.). Bastian Rutschmann hatte zu diesem Zeitpunkt den glücklosen Niklas Landin im Tor abgelöst.

Szeged zog zwar dann wieder auf 16:12 (24.) davon. Doch die letzten sechs Minuten des ersten Durchgangs gehörten den Löwen. Mit fünf Toren in Folge gingen die Gelben sogar mit einer knappen 17:16-Führung in die Pause. „In diesen sechs Minuten haben wir unsere beste Phase in der Verteidigung gehabt“, befand Jacobsen.

Zu Beginn der zweiten Hälfte lagen die Löwen sogar mit 19:17 (32.) und 20:18 (33.) in Front. Doch plötzlich gab es einen Bruch im Spiel. In Überzahl gaben die Mannheimer den Ball her, leisteten sich einige Fehlwürfe und die 6:0-Abwehr verteidigte zu schwach. Szeged drehte den Zwei-Tore-Rückstand in einen Fünf-Tore-Vorsprung. Nach dem 25:20 (43.) der Ungarn nahm Jacobsen die Auszeit. In der Folgezeit kamen die Löwen aber nicht mehr näher als zwei Tore (25:27) heran. „Eigentlich wollten wir hoch gewinnen. Nun brauchen wir eine überragende Leistung, um in Szeged noch das Wunder zu schaffen“, befand ein angefressener Löwen-Rechtsaußen Patrick Groetzki nach der 30:34-Pleite.

„Szeged war einfach das bessere Team, vor allem in der Abwehr. Wir müssen uns in der Defensive auf jeden Fall steigern, wenn wir das Ding noch drehen wollen“, sagte Torwart Rutschmann. „Je länger das Spiel gedauert hat, um so hektischer haben wir agiert. Das ist schade“, befand Kapitän Uwe Gensheimer, der aber an das Wunder glaubt: „Wir haben auf jeden Fall das Potenzial, auch vier Tore aufzuholen.“ Dafür muss aber die Abwehr in Szeged einfach besser sein.

Vor dem Achtelfinal-Rückspiel müssen die Löwen noch in der Bundesliga ran. Am Mittwoch empfangen die Mannheimer um 19 Uhr in der SAP Arena GWD Minden.