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Löwen erkämpfen sich Doppelpack in Kassel
28:26-Erfolg der Lindgren-Sieben bei der MT Melsungen
Die Rhein-Neckar Löwen haben in Kassel den zweiten Auswärtserfolg in der Bundesliga-Saison 2009/10 gelandet: In der Rothenbach-Halle schlugen die Schützlinge von Trainer Ola Lindgren am Samstagabend die MT Melsungen mit 28:26 (15:15). Zuvor allerdings mussten die Badener vor 2374 Zuschauern ein hartes Stück Arbeit verrichten, ehe der Doppelpack gegen die Nordhessen auf der Habenseite verbucht werden konnte. „Es war die erwartet schwere, hart umkämpfte Partie. Wir haben einen sehr guten Start in die zweite Halbzeit hingelegt, sehr diszipliniert agiert und das Spiel in der Folge kontrolliert. Im Gegensatz zur Begegnung gegen Kielce haben wir uns in der Schlussphase cleverer präsentiert und dürfen nun die beiden Punkte mitnehmen. Damit bin ich sehr zufrieden“, bilanzierte Löwen-Trainer Ola Lindgren. Sein Gegenüber Ryan Zinglersen meinte: „Auch ich bin zufrieden, allerdings weniger mit dem Resultat, als mit der Leistung meines Teams.“ Der MT-Coach fügte an: „Die beiden Minuten nach dem Wechsel, als die Löwen die Partie drehten, nehme ich auf meine Kappe. Wir hatten zwar die Rückraumschützen Bielecki und Harbok ganz gut im Griff, aber Stefánsson hat uns mit genialen Anspielen überrascht. Ihn haben wir nicht in den Griff bekommen.“
Das Duell begann allerdings mit einem Blitzstart der MT, die schnell auf 4:1 (7.) vorlegte. Die Hessen wirkten aggressiver, beweglicher und verfügten über mehr Durchschlagskraft aus dem Rückraum. Besonders Linkshänder Vasilakis und der Halblinke Vucković heizten der badischen Deckung, die zu viele leichte Treffer zuließ, kräftig ein. Melsungen hatte zuletzt beim Aufsteiger TSV Hannover-Burgdorf die beiden Zähler mitgenommen und in Niedersachsen nicht zuletzt durch eine starke Abwehrleistung vor einem glänzend aufgelegten Keeper Kelentrić überzeugt. Das war auch zunächst gegen die Löwen der Fall. Umgekehrt spielten die Badener den Hessen durch eine mangelnde Chancenverwertung und einige technische Fehler aber auch in die Karten. War das Spiel der Löwen in der ersten Viertelstunde noch von Nervosität und Hektik geprägt, fing sich die Lindgren-Sieben danach und agierte mit mehr Ruhe und Übersicht. Den 15:15-Ausgleich zur Pause erzielte Gensheimer per Siebenmeter, nachdem die Spielzeit bereits abgelaufen war.
Und der Löwen-Linksaußen war es auch, der nach dem Wechsel nicht nur für die erste Führung der Badener sorgte, sondern regelrecht explodierte und drei Treffer in Serie erzielte. Beim 17:21 (42.) hatten sich die Löwen einen Vier-Tore-Vorsprung erkämpft, aber die MT ließ sich nicht abschütteln, verkürzte wieder auf 19:21 und rückte beim 23:24 sogar bis auf ein Tor heran. Als Melsungen in der Folge per Siebenmeter scheiterte, gelang danach Bielecki das 23:26 (54.) und ganz langsam bogen die Löwen in diesem umkämpften Duell auf die Siegerstraße ein. Sie hielten den Gegner in den Schlussminuten auf Distanz und verwalteten das Ergebnis. „Ich hatte richtigen Respekt vor dieser Partie und tatsächlich war dies heute schwieriger als gegen Kielce in der Champions League“, meinte Torhüter Sławomir Szmal nach den 60 Minuten. Das Fazit des Polen, der sich wie seine Vorderleute nach der Pause gesteigert hatte und es auf insgesamt 17 Paraden brachte, lautete: „Einigen Spielern von uns hat zunächst einfach die nötige Frische gefehlt. Aber im zweiten Abschnitt hat unsere Abwehr besser gestanden und wir haben im Angriff sehr diszipliniert gespielt.“
MT Melsungen: Kelentrić, Lechte (bei einem Siebenmeter) – Vasilakis (7/2), Stojanović (4), Vucković (7/2) – Tzimourtos (3), Tellander – Klitgaard (2) – Schöngarth (n.e.), Junillon, Danner (1), Sanikis (1), Anušić, Brovko (1).
Rhein-Neckar Löwen: Szmal, Fritz (bei zwei Siebenmetern) – Stefánsson (5), Manojlović, Bielecki (3) – Groetzki (4), Gensheimer (8/4) – Myrhol – Roggisch (1), Guðjónsson (2), Prieto (n.e.), Sigurðsson (4), Harbok, Müller (1), Alvanos (n.e.).
Zeitstrafen: Klitgaard (2) – Roggisch (4).
Trainer: Ryan Zinglersen – Ola Lindgren.
Zuschauer: 2374.
Schiedsrichter: Ronny Dedens/Nico Geckert (Magdeburg)
Spielfilm: 1:1 (3.), 4:1 (7.), 7:6 (13.), 9:8 (17.), 10:10 (21.), 12:11 (25.), 14:13 (29.9, 15:15 (Hz.), 15:17 (32.), 16:19 (34.), 17:21 (42.), 21:23 (46.), 23:24 (49.), 23:26 (54.), 24:28 (58.), 26:28 (Ende).
Zeitstrafen: 1/2.
Siebenmeter: 6/4 – 4/4.
MT Melsungen: Vasilakis scheitert an Szmal.
MT Melsungen: Vucković scheitert am Pfosten.
Beste Spieler: Vasilakis, Vucković, Kelentrić – Gensheimer, Szmal, Stefánsson.