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Löwen erwischen bei Füchsen die perfekte Welle
Starkes Spiel in allen Phasen bringt wichtige Bundesliga-Punkte
Was für eine Befreiung: Erstmals seit 2014 haben die Rhein-Neckar Löwen wieder in Berlin gewonnen und die Füchse auf eigenem Terrain deutlich distanziert. Nach 60 nahezu perfekten Minuten stand es 29:23 (18:11) aus Löwen-Sicht. Die Mannheimer waren in allen Phasen des Spiels die bessere Mannschaft und haben nun im Rennen um Platz drei in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga wieder gute Karten.
Traumstart für die Löwen: Gleich der erste Abpraller landet bei Jannik Kohlbacher, der zum 0:1 netzt (1.). Und es geht so weiter: Den ersten Berliner Abschluss hält Andreas Palicka, genauso den zweiten nach Gegenstoß von Milos Vujovic (2.). Vorn funktioniert die Achse Andy Schmid – Jannik Kohlbacher. Pass Schmid, Tor Kohlbacher: 0:2. Auf der Gegenseite ist wieder Palicka zur Stelle, kurz darauf geht Lukas Nilsson durch – 0:3 (5.).
Den Füchsen ist die Verunsicherung anzumerken. Ballverlust – Konter Gensheimer: 0:4 (5.). Vujovic trifft den Pfosten – Schmid findet Kohlbacher: 0:5 (6.). Bei 6 Minuten und 1 Sekunde auf der Uhr nimmt Füchse-Trainer Jaron Siewert die erste Auszeit. Weil die Löwen nun ein bisschen an Intensität nachlassen, kommen die Berliner bis zum 10:12 auf zwei Tore ran (21.). Die Partie scheint wieder offen – da schlägt Hexer Palicka wieder zu.
Vier Paraden in Folge ermöglichen es seinen Vorderleuten, von 11:13 auf 11:16 davonzuziehen (27.). Jetzt bekommt Ymir Örn Gislason zweimal die Finger an den Ball in der Abwehr, schickt einmal Gensheimer und einmal Patrick Groetzki auf die Reise, so dass zur Pause ein schier unglaubliches 11:18 auf der Anzeigetafel steht.
Löwen erwischen bei Füchsen die perfekte Welle und nachlassen ist nicht
Die Löwen sind in allen Phasen des Spiels überlegen, stellen eine harte, schnelle Abwehr, schalten nach Ballgewinn sensationell um, bringen in der Offensive ein famoses Pass-Tempo sowie eine enorme Tiefe im Eins-gegen-eins auf die Platte – angeführt von einem bestens aufgelegten Andy Schmid. Mit einem überragenden Palicka dazu kann man von einer ziemlich perfekten Halbzeit sprechen.
Das Wichtigste aus Löwen-Sicht: Sie arbeiten konsequent und konzentriert daran, dass auch Durchgang zwei richtig gut wird. Albin Lagergren nutzt seine erste Chance zum 11:19 (33.). Auch von einigen Fehlwürfen und Ballverlusten lassen sich die Mannheimer nicht verunsichern. Dankbar, dass Berlin diese in der Regel nicht zu nutzen versteht. So halten die Jungs von Martin Schwalb den Vorsprung konstant.
Beim 15:22 nimmt Siewert bereits seine letzte Auszeit (43.). Es folgen: ein Fehlpass der Füchse und ein Hammer-Tor von Andy Schmid zum 15:23 (44.). Den Berlinern ist die Enttäuschung anzumerken, den Löwen die wieder entdeckte Spielfreude. Schmid bedient Kohlbacher mustergültig, da steht es 16:25 (48.). Die Füchse kämpfen, schaffen einen 3:0-Lauf zum 19:25 und Schwalb reagiert mit seiner zweiten Auszeit (54.).
Nilsson mit einem Kracher besorgt das 19:26 (54.), Kohlbacher mit seinem achten Tor das 20:27 (55.) – spätestens da ist die Partie gelaufen und der erste Löwen-Sieg in Berlin seit vielen Jahren unter Dach und Fach.
Füchse Berlin – Rhein-Neckar Löwen 23:29 (11:18)
Füchse: Milosavljev, Genz – Ernst, Wiede (3), Holm (1), Gojun, Andersson (4), Lindberg (4/2), Michalczik (1), Chrintz, Matthes (2), Kopljar (1), Koch (1), Marsenic (3), Drux (1), Vujovic (2)
Löwen: Palicka, Katsigiannis – Schmid (2), Gensheimer (7/1), Kirkeløkke (1), Lagarde, Patrail, Tollbring, Ahouansou, Abutovic, Lagergren (2), Groetzki (4), Gislason (1), Nielsen, Nilsson (4), Kohlbacher (8)
Trainer: Jaron Siewert – Martin Schwalb
Schiedsrichter: Stefan Schneider & Colin Hartmann
Strafminuten: Gojun (2), Marsenic (2) – Gislason (2)
Siebenmeter: 2/2 – 2/3
Löwen: Gensheimer scheitert an Milosavljev (53.)
Spielfilm: 0:5, 1:5, 1:7, 4:7, 4:8, 5:9, 6:10, 7:11, 8:12, 10:12, 11:13, 11:18 (HZ), 11:19, 14:19, 15:21, 15:24, 19:25, 21:27, 23:29 (EN)