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Löwen-Express nimmt nach der Pause Tempo auf

Badener gewinnen gegen den Aufsteiger TV Emsdetten mit 39:24

Vier Heimspiele, vier Siege: Die Bilanz der Rhein-Neckar Löwen in der Mannheimer SAP Arena bleibt makellos. Am Samstagabend gewann der badische Handball-Bundesligist gegen den Aufsteiger TV Emsdetten mit 39:24 (18:12). Bjarte Myrhol avancierte dabei vor 5931 Zuschauern mit acht Treffern zum erfolgreichsten Werfer der Partie. Im anschließenden Pressegespräch erklärte Löwen-Trainer Gudmundur Gudmundsson: „Wir haben das heute gut gemacht. Wir waren sehr fokussiert und haben diese Aufgabe sehr ernst genommen. Im ersten Durchgang haben wir einige Fehler gemacht.  Im zweiten Abschnitt haben wir richtig Gas gegeben und viel Spielfreude gezeigt. Der ganze Kader hat gekämpft. Jeder Spieler, der auf die Platte kam, hat das ordentlich gemacht.“ Manager Thorsten Storm meinte: „Solche Spiele kann man so oder so gewinnen. Unsere Mannschaft hat heute gezeigt, wie viel Spaß sie am Handball hat.“ Dagegen sagte TV-Coach Gennadij Chalepo: „In der ersten Halbzeit haben wir einigermaßen mitgehalten, aber auch da haben die Löwen jeden Fehler von uns eiskalt bestraft. In der zweiten Halbzeit war bei uns alles viel langesamer, die Löwen gingen gleich Tempo und wir konnten mit der Qualität dieses Top-Teams nicht mithalten. “

Dabei konnten die Hausherren wieder auf den zuletzt angeschlagenen Bjarte Myrhol (Pferdekuss) und Goran Stojanovic (Kniereizung)  sowie den wegen einer Trauerfeier in seiner Heimat weilenden Sergei Gorbok zurückgreifen. Dagegen musste Oliver Roggisch hinter der Bank Platz nehmen:  Eine Grippe hatte den Nationalspieler geschwächt.

Mit dem Rückenwind der Vertragsverlängerung von Kapitän Gensheimer gingen die Löwen in die Partie gegen den Neuling: Aber einem schnellen 2:0 (Isaias Guardiola und Manojlovic) folgten Unkonzentriertheiten. Sowohl im Angriff als auch in der Abwehr. So gingen die Gäste beim 2:3 (6.) gar in Führung und zogen auch zum 5:5 (10.) gleich. In dieser zunächst etwas zähen Partie konnte sich Keeper Stojanovic einige Male auszeichnen: Die siebte Parade des Montenegriners leitete den Gegenstoß ein, den Isaias Guardiola zum 7:5 (12.) und damit einer Zwei-Tore-Führung verwandelte. Die gleichen Vorzeichen: Stojanovic auf Linkshänder Guardiola – 9:6 (13.). Um es deutlicher werden zu lassen, vergaben die Badener in der Folge zu viele gute Chancen (zehn Fahrkarten bis zum Wechsel) und schlossen auch zeitweise zu früh ab. Gensheimer war es in Unterzahl vorbehalten, auf 12:7 (18.) zu erhöhen. Dabei hatten die Hausherren den Vorsprung zur Pause vor allem ihrem Torhüter zu verdanken: Für Stojanovic wurden bis dahin 13 Paraden notiert. Dabei mussten die Löwen bereits ab der 28. Minute auf Manojlovic verzichten, nach insgesamt drei Zeitstrafen war Schluss für den Serben.  Groetzki und Schmid brachten ihre Farben dennoch bis auf sechs Treffer in Front. Die Badener kamen langsam in Schwung.

Nach dem Wechsel baute der Schweizer Schmid bei immer noch eigener Unterzahl zunächst die Führung weiter aus. Und nach einem Doppelpack von Ragnarsson zum 19:14 (34.) war dann endgültig Schluss mit lustig für den TVE. Schmid, Gensheimer (2) und Isaias Guardiola mit einem 4:0-Lauf zum 23:14.  Auszeit TV Emsdetten. Eine Ansprache von Coach Chalepo, die die erste Zehn-Tore-Führung der Gelbhemden aber auch nicht verhindern konnte. Die Löwen bogen 20 Minuten vor dem Ende in aller Deutlichkeit und mit Nachdruck auf die Siegerstraße ein.  Beim 33:18 (50.) nahm TVE-Coach Chalepo seine dritte und letzte Auszeit. Aber der Löwen-Express hatte Fahrt aufgenommen. Im zweiten Durchgang war die Chancenverwertung der Hausherren wesentlich besser. Die Abwehr war noch aggressiver und beweglicher. Auch wenn sich in Anbetracht der deutlichen Führung die ein oder andere Unaufmerksamkeit einschlich.  Die Badener blieben auf dem Gaspedal und Stojanovic parierte. Am Ende war es 21 Paraden für den Keeper.

Nach dem Abpfiff gab’s dann auch das Ständchen für das Geburtstagskind: Uwe Gensheimer wurde 27 Jahre alt und bedankte sich bei den Fans, bei seinen Anhängern – auch für die Aktion „Uns Uwe 3“, die wie er betonte, ihn sehr berührt hatte und „das i-Tüpfelchen“ bei seiner Entscheidungsfindung gewesen sei. Zwei Tage zuvor hatte der Kapitän der Löwen seine Vertragsverlängerung bis Mitte 2016 bekannt gegeben. 

Am morgigen Sonntagnachmittag schauen die Löwen Richtung Hauptstadt: Dort wird vor der Bundesliga-Partie zwischen den Füchsen Berlin und dem HSV Handball das Achtelfinale um den DHB-Pokal ausgelost. Diskus-Olympiasieger Robert Harting wird in der Max-Schmeling-Halle die acht Pokal-Paarungen ermitteln, die am 11. Dezember ausgetragen werden. SPORT1.de bietet die Auslosung kostenfrei als Live-Stream an.   

Rhein-Neckar Löwen – TV Emsdetten 39:24 (18:12)

Rhein-Neckar Löwen:  Landin Jacobsen (n.e.), Stojanovic – Schmid (3), Gensheimer (5/1),  I. Guardiola (6) , Manojlovic (1) , Groetzki (3) , Karason (1), G. Guardiola (2),  Ekdahl du Rietz, Sigurmannsson (5/1), Prodanovic (2), Myrhol (8), Gorbok (3)

TV Emsdetten: Babin, Feshchanka – Kvalvik, Bozovic (2), Lokkebo (4), Thünemann (3), Schüttemeyer,  Boomhouwer (3/1), Ragnarsson (7), Paladin, Arnarson (3), Gretarsson (1), Koch (2), Selmanovic

Trainer:  Gudmundur Gudmundsson – Gennadij, Chalepo

Schiedsrichter: Martin Harms /Jörg Mahlich

Strafminuten:  Manojlovic (6) – Bozovic (2)

Rote Karte: Manojlovic (28./dritte Zeitstrafe)

Zuschauer:  5931

Zeitstrafen:  3 -1

Siebenmeter  3/2- 2/1

Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer scheitert an Feshchanka

TV Emsdetten: Gretarsson scheitert an Stojanovic.

Spielfilm: 2:2 (5.), 7:5 (12.), 11:7 (15.), 14:10 (25.), 18:12 (HZ) – 20:14 (35.), 24:14 (40.), 33:19 (50.), 36:21 (55.), 39:24 (EN)

Beste Spieler: Stojanovic, Myrhol – Ragnarsson